Thomas Ballhausen, der "Vielschreiber, der keine Genregrenzen kennt" (Wolfgang Paterno), erweist sich in diesen Erzählungen, Kurzgeschichten und Prosaskizzen als scharfer und gnadenloser Beobachter. Unnachgiebig schreibt er sich durch die Unmöglichkeiten und Möglichkeiten des Lebens, verhandelt er das Drama des zwischenmenschlichen Alltags, in dem die Liebe als Folterinstrument enttarnt wird, in dem nie ein Mangel an Opfern besteht, und in dem man trotzdem stets irgendwie weitermachen kann und muss. Mit Leichtigkeit und Eleganz lotet Ballhausen die Möglichkeiten des Erzählens aus: die Fähigkeit der Sprache, die Realität zu erfassen, das Spiel mit Schreibhaltungen und -perspektiven, das Kreisen um die Details, in dem sich immer neue Facetten auftun, und das Hindurchschreiben durch die Oberfläche des Alltags hin zu den Dingen, die man dahinter vermuten kann.