Ludwig Feuchtwanger (1885-1947), Verfasser einer Reihe gehaltvoller, luzider Aufsätze zur jüdischen Geschichte, ist im Schatten seines berühmten Bruders Lion Feuchtwanger heute nahezu in Vergessenheit geraten. Der Herausgeber des vorliegenden Bandes hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ludwig Feuchtwangers Beitrag zur Erforschung der jüdischen Geschichte in Deutschland der Öffentlichkeit wieder in Erinnerung zu rufen und durch die Beschäftigung mit seinen Gedanken weiterführende Diskussionen anzuregen.
Die hier versammelten Aufsätze behandeln die jüdische Aufklärung, die allmähliche Emanzipation der deutschen Juden, aber auch die sich verstärkende Bedrohung und den Untergang während des Nationalsozialismus. Mit dem zunehmenden Einfluß der Nationalsozialisten wuchs Feuchtwangers kulturelles und intellektuelles Engagement für das Judentum. Hiervon zeugt seine publizistische Tätigkeit. Darüber hinaus war er 1930-1938 Herausgeber der »Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung« und leitete das Jüdische Lehrhaus. So betrieb er - mit den Worten Ernst Simons - in jenen Jahren den »Aufbau im Untergang«. Dies führte ihn zu einer Form des »cultural judaism«, der sich eine Tradition erfindet, in der die Religion nur mehr eine untergeordnete, jedoch nicht zu vernachlässigende Rolle spielt. Einfluß auf diese Theorie kommt sowohl den Zeitumständen (Säkularisierung, Assimilation, Zionismus, verstärkter Antisemitismus, Nationalsozialismus), als auch dem Gedankenaustausch mit Ernst Bloch, Werner Sombart, Gustav Schmoller und Carl Schmitt zu.
Eine kurze Biographie Feuchtwangers gibt Aufschluß insbesondere über seine Tätigkeit als Verlagsleiter von Duncker & Humblot sowie über sein Leben im Exil in Großbritannien. In seinen Briefen nach der Rückkehr als amerikanischer Offizier vermittelt er einen Eindruck vom Leben der besiegten Deutschen in Bayern, aber auch von den Gefühlen eines exilierten jüdischen Deutschen.
Die Bibliographie der Schriften Feuchtwangers, wie sie hier zum ersten Mal vorgelegt wird, ermöglicht eine weiterführende Beschäftigung mit dem Autor und den von ihm betrachteten Themen.
Die hier versammelten Aufsätze behandeln die jüdische Aufklärung, die allmähliche Emanzipation der deutschen Juden, aber auch die sich verstärkende Bedrohung und den Untergang während des Nationalsozialismus. Mit dem zunehmenden Einfluß der Nationalsozialisten wuchs Feuchtwangers kulturelles und intellektuelles Engagement für das Judentum. Hiervon zeugt seine publizistische Tätigkeit. Darüber hinaus war er 1930-1938 Herausgeber der »Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung« und leitete das Jüdische Lehrhaus. So betrieb er - mit den Worten Ernst Simons - in jenen Jahren den »Aufbau im Untergang«. Dies führte ihn zu einer Form des »cultural judaism«, der sich eine Tradition erfindet, in der die Religion nur mehr eine untergeordnete, jedoch nicht zu vernachlässigende Rolle spielt. Einfluß auf diese Theorie kommt sowohl den Zeitumständen (Säkularisierung, Assimilation, Zionismus, verstärkter Antisemitismus, Nationalsozialismus), als auch dem Gedankenaustausch mit Ernst Bloch, Werner Sombart, Gustav Schmoller und Carl Schmitt zu.
Eine kurze Biographie Feuchtwangers gibt Aufschluß insbesondere über seine Tätigkeit als Verlagsleiter von Duncker & Humblot sowie über sein Leben im Exil in Großbritannien. In seinen Briefen nach der Rückkehr als amerikanischer Offizier vermittelt er einen Eindruck vom Leben der besiegten Deutschen in Bayern, aber auch von den Gefühlen eines exilierten jüdischen Deutschen.
Die Bibliographie der Schriften Feuchtwangers, wie sie hier zum ersten Mal vorgelegt wird, ermöglicht eine weiterführende Beschäftigung mit dem Autor und den von ihm betrachteten Themen.