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Der Fürstenhof des Ancien régime war ein ganz eigenes soziales Gebilde: Am »Hofe« waren oft viele Tausende von Menschen zur Bedienung, Beratung und Gesellschaft des Königs versammelt, von dessen Willen ihr Schicksal ebenso abhing wie ihr Rang, ihr Unterhalt oder ihr Auf- und Abstieg. Eigentümliche Zwänge, eine mehr oder weniger feste Rangordnung und eine genaue Etikette verband sie untereinander. Welches war der Aufbau des sozialen Feldes, in dessen Zentrum sich die Figuration »höfische Gesellschaft« herausbilden konnte? Welche Verteilung der Machtchancen, welche gesellschaftlich gezüchteten…mehr

Produktbeschreibung
Der Fürstenhof des Ancien régime war ein ganz eigenes soziales Gebilde: Am »Hofe« waren oft viele Tausende von Menschen zur Bedienung, Beratung und Gesellschaft des Königs versammelt, von dessen Willen ihr Schicksal ebenso abhing wie ihr Rang, ihr Unterhalt oder ihr Auf- und Abstieg. Eigentümliche Zwänge, eine mehr oder weniger feste Rangordnung und eine genaue Etikette verband sie untereinander.
Welches war der Aufbau des sozialen Feldes, in dessen Zentrum sich die Figuration »höfische Gesellschaft« herausbilden konnte? Welche Verteilung der Machtchancen, welche gesellschaftlich gezüchteten Bedürfnisse, welche Abhängigkeitsverhältnisse bewirkten, daß sich Menschen über Generationen hinweg immer von neuem als höfische Gesellschaft zusammenfanden? Diese und weitere Fragen untersucht Elias in seiner klassischen Studie, auf deren Hintergrund sich ein erweitertes Verständnis der heutigen Gesellschaft eröffnet.
Autorenporträt
Elias, NorbertNorbert Elias (1897-1990) wurde am 22. Juni 1897 in Breslau geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte und nach dem 1. Weltkrieg Medizin und Philosophie studierte. Er promovierte bei Richard Hönigswald, wechselte bald zur Soziologie und wurde »inoffizieller Assistent« bei Karl Mannheim. 1933 floh er aus Deutschland über Paris nach England. Von 1954 bis 1962 war er Dozent für Soziologie an der Universität von Leicester, ab 1965 nahm er verschiedene Gastprofessuren unter anderem in Deutschland wahr; größere Anerkennung setzte hier aber erst mit der breiten Rezeption von Über den Prozeß der Zivilisation ein. 1977 erhielt er den Theodor W. Adorno-Preis der Stadt Frankfurt am Main. Ab 1984 ließ er sich dauerhaft in Amsterdam nieder, wo er am 1. August 1990 starb.