Von Fossilien bis zur Französischen Revolution: die letzte Schaffensperiode des großen Aufklärers.Nachdem der Versuch, durch eine Polemik gegen den abgesetzten Landespräsidenten Friedrich Karl von Moser seine dienstliche Position zu verbessern, erfolglos geblieben ist, beschäftigt sich Merck im letzten Abschnitt seines Schaffens passioniert mit naturkundlichen Studien. Hier sucht er die Anerkennung, die seinem literarischen Schaffen versagt war. Die fossilen Funde im Rhein-Main-Gebiet bieten ihm reichlich Material, das er den Präparaten rezenter Tiere gegenüberstellt. Im Vorfeld der modernen Naturwissenschaften betreibt er vergleichende Anatomie mit zum Teil zukunftsweisenden Ergebnissen. Die Kunst bildet mit Lexikonartikeln und zwei großen Aufsätzen ein Gegengewicht. 1788 gerät er in eine Lebenskrise, der Katalog seiner zoologischen Sammlung bricht unvermittelt ab. Das Engagement für die Ideale der Französischen Revolution macht seine Stellung am Darmstädter Hof unhaltbar, der große Aufklärer Johann Heinrich Merck setzt seinem Leben ein Ende.
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»Die Kommentare sind meisterhaft, die Belesenheit der Herausgeber ist schlichtweg stupend.« (Robert Seidel, Das achtzehnte Jahrhundert 44, 2020)
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Arno Widmann freut sich, in diesem vierten Band der Gesammelten Schriften von Johann Heinrich Merck über Bücher zu lesen, die keiner mehr kennt. Hilfreich findet er daher die 400 Seiten Anmerkungen zu den 200 Seiten Text von Merck. Dass der Mann ein Freund Goethes war, weiß Widmann sicher auch so. Aus den im Band enthaltenen Rezensionen und Aufsätzen lernt er jedoch allerhand mehr. Einer Debatte aus den 1870er Jahren folgend, zum Beispiel darüber, wie sehr so mancher die deutsche Romankunst gegenüber der französischen und der englischen unterschätzte. Oder er erfährt, wie Wieland den freien Autor Merck rhetorisch raffiniert motivierte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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