"Jede Zeile von Gerhard Rühm überlistet die Gleichgültigkeit des alltäglichen Sprechens, jede Vokabel beschwört eine Welt aus Klang und Bild und Bedeutung, aber keines der Zeichen ist eindeutig auflösbar. Der Leser muss sich einlassen auf den Prozess, der im Augenblick seiner Texterfahrung abläuft. Das Erleben des Textes ist zeitabhängig, und Gerhard Rühm artikuliert die Schlüsselfrage zum Prozess der Lektüre: welches Wort ist jetzt im Moment des Lesens jetzt? Die Erlebniszeit des Lesers und der Leserin stellt der Lektüre ihre eigenen Koordinaten, die sich von Lesezeit zu Lesezeit verändern. Daraus bemisst sich die schöpferische Kraft, zu der Gerhard Rühms Texte anregen." Christina Weiss