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Der zweite Band enthält einen Roman und die erzählende Prosa der lange verkannten Autorin. »Meine Begabung ist im Grunde episch«, bekannte sie 1955 Bertolt Brecht, mit dem sie in den zwanziger Jahren eng befreundet war. Obwohl man ihr immer wieder einen Roman abverlangte, schrieb sie nur einen einzigen. Er erschien 1931 unter dem Titel Mehlreisende Frieda Geier. Er zeigt nicht nur das dichterische Talent der Fleißer von einer ganz anderen Seite, sondern gehört zu den anmutigsten epischen Leistungen aus dem Anfang der dreißiger Jahre. Eine Zierde für den Verein ist nun der Titel der…mehr

Produktbeschreibung
Der zweite Band enthält einen Roman und die erzählende Prosa der lange verkannten Autorin. »Meine Begabung ist im Grunde episch«, bekannte sie 1955 Bertolt Brecht, mit dem sie in den zwanziger Jahren eng befreundet war. Obwohl man ihr immer wieder einen Roman abverlangte, schrieb sie nur einen einzigen. Er erschien 1931 unter dem Titel Mehlreisende Frieda Geier. Er zeigt nicht nur das dichterische Talent der Fleißer von einer ganz anderen Seite, sondern gehört zu den anmutigsten epischen Leistungen aus dem Anfang der dreißiger Jahre. Eine Zierde für den Verein ist nun der Titel der überarbeiteten Fassung. Um 1930 öffnete sich für Marieluise Fleißer zum ersten Mal die Welt: Die Erlebnisse in Berlin, Schweden und Andorra sind der Inhalt der Draws-Geschichten. Es waren, so scheint es, die heitersten Jahre der zu jähem Ruhm gekommenen Autorin. Sie belegen ihre Aufmerksamkeit für Personen und Fragestellungen der Zeit. Mit Frühe Begegnung und Aus der Augustenstraße werden ihre Erinnerungen an Brecht erweitert.
Autorenporträt
Marieluise Fleißer, 1901 in Ingolstadt geboren und dort 1974 gestorben. Marieluise Fleißer, die »größte Dramatikerin des 20. Jahrhunderts« (Elfriede Jelinek), wurde – nach frühen Erfolgen im Umfeld Brechts – in den Sechzigerjahren von jungen Theaterautoren wie Rainer Werner Faßbinder und Franz Xaver Kroetz wiederentdeckt. Ihre Stücke wurden erneut gespielt, und endlich nahm ein größeres Publikum sie auch als Erzählerin wahr, obschon Walter Benjamin bereits früh die Prosa Marieluise Fleißers als »Kunstmittel ersten Ranges« erkannt und Alfred Kerr ihr Werk schlicht »einen Besitz« genannt hatte. »Die Werke der Marieluise Fleißer«, schrieb der Kritiker Heinrich Goertz aus Anlass des Erscheinens der Gesammelten Werke, »sind eine Schule der Rechtschaffenheit, der stilistischen Ehrlichkeit und Prägnanz. Die Sprache als perfekter Ausdruck ihres Denkens und Erlebens – eine körnige Prosa, hart, zupackend, konkret, ohne unverbindliche Allgemeinheiten und schmückende Beiwörter – nur die Sache selbst, jeder Satz eine Enthüllung.« »Ich schreibe für jene, die entschlossen sind, zu erkennen. Ich schreibe für jene, die sich nichts vormachen lassen.«