Es wird wieder einmal richtig spannend in den beiden hier enthaltenen Wildwestgeschichten aus Mays früher Schaffenszeit. "Im fernen Westen" und "Der Fürst der Bleichgesichter" bieten alles, was zu einem richtigen May gehört: mutige Helden des alten Westens und ihre finsteren Gegenspieler, abenteuerliche Verfolgungen und Kämpfe, List und Gegenlist, nicht zu vergessen eine gute Portion Humor - und das alles eingebettet in das großartige Panorama der Prärien und Felsengebirge. Die Titelgeschichte ist eine weitere Variante der Old-Firehand-Story aus "Winnetou II", die zweite Erzählung "Der Fürst der Bleichgesichter" aus dem Kolportageroman "Deutsche Herzen, Deutsche Helden" wurde in dieser Form in den Gesammelten Werken bisher so noch nicht veröffentlicht und ist in einer Bearbeitung teilweise in Band 62, "Im Tal des Todes", zu finden.Kommentare und Nachworte von Christoph F. Lorenz ordnen die Geschichten auf ebenso kenntnisreiche wie unterhaltsame Art und Weise in Mays Gesamtwerk ein
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Mit großen Vergnügen hat Judith von Sternburg diesen neuen Band mit zwei Erzählungen Karl Mays gelesen. Die kurz vor dessen hundertsten Todestag 2012 erschienenen frühen Erzählungen aus dem Wilden Westen scheinen ihr echte Räuberpistolen. Plausibilität, stringenter Handlungsverlauf, Sinn fehlen in ihren Augen völlig. Dafür findet sie in den Erzählungen jede Menge Kolportage, Knalleffekte und vor allem "krude Abenteuer", die die oft aus Sachsen stammenden Helden im Wilden Westen erleben. Außerdem attestiert sie dem Autor Selbstironie und einen Sinn für "bizarre Augenblicke". Das Fazit der Rezensentin: ein "herrliches Machwerk", das sämtliche Groschen-Romane in den Schatten stellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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