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«Ada» ist, selbst in Nabokovs herausragendem Werk, ein leuchtender Solitär. Es handelt von der unmöglichen Liebe zwischen den hochbegabten Geschwistern Ada und Van. Angesiedelt ist die Handlung auf dem imaginären Planeten Antiterra, auf dem sich erstaunlicherweise das alte Russland und das moderne Amerika friedlich überlagern. Die beiden Hauptfiguren, die in ihrer geistigen Überlegenheit faszinierend, aber auch unnahbar und amoralisch wirken, lieben außer einander nur ihre hochspezialisierten Hobbys (z. B. Entomologie, Botanik, Psychologie, Insektenkunde, russische Literatur oder das…mehr

Produktbeschreibung
«Ada» ist, selbst in Nabokovs herausragendem Werk, ein leuchtender Solitär. Es handelt von der unmöglichen Liebe zwischen den hochbegabten Geschwistern Ada und Van. Angesiedelt ist die Handlung auf dem imaginären Planeten Antiterra, auf dem sich erstaunlicherweise das alte Russland und das moderne Amerika friedlich überlagern. Die beiden Hauptfiguren, die in ihrer geistigen Überlegenheit faszinierend, aber auch unnahbar und amoralisch wirken, lieben außer einander nur ihre hochspezialisierten Hobbys (z. B. Entomologie, Botanik, Psychologie, Insektenkunde, russische Literatur oder das Auf-den-Händen-Laufen). Auf ihren Lebenswegen hinterlassen sie, unverschuldet schuldig geworden, eine Spur der emotionalen Verwüstung.
Dieses Buch funkelt und provoziert auf jeder Seite und erzeugt eine eigentümliche Stimmung von ekstatischer Hellsichtigkeit. Es steckt voller überraschender Beobachtungen und Gedanken, wilder und abgründiger Erotik. Trotz aller erzählerischen Präzision bleibt es anarchisch in seiner konsequenten Weigerung, die Figuren zu erklären oder gar zu verurteilen. Es ist in Nabokovs Alterswerk der komplexe, an klugen Anspielungen und versteckten Scherzen überreiche Höhepunkt.
Autorenporträt
Vladimir Nabokov wird am 22. April 1899 in St. Petersburg geboren. Nach der Oktoberrevolution flieht die Familie 1919 nach Westeuropa. 1919-1922 in Cambridge Studium der russischen und französischen Literatur. 1922-1937 in Berlin, erste Veröffentlichungen, meist unter dem Pseudonym W. Sirin. 1937-1940 nach der Flucht aus Nazideutschland in Südfrankreich und in Paris, seit 1940 in den USA. 1961-1977 wohnt Nabokov im Palace Hotel in Montreux. Er stirbt am 2. Juli 1977. Dieter E. Zimmer, geb. 1934, war freier Autor und Übersetzer. Von 1959-1999 war er Redakteur bei DIE ZEIT, davon 1973-1977 Leiter des Feuilletons, danach als Wissenschaftsjournalist mit den Schwerpunkten Psychologie, Biologie, Medizin und Linguistik. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen erhielt er den Preis für Wissenschaftspublizistik der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Bei Rowohlt war er u. a. als Herausgeber und Übersetzer für die Nabokov-Gesamtausgabe verantwortlich.  Dieter E. Zimmer starb 2020 in Berlin. Uwe Friesel, geboren 1939 in Braunschweig,  schrieb in enger Anlehnung an das Stück die Lesefassung von 'Trummi kaputt', um das Thema allen zugänglich zu machen, die das Stück nicht kennen, und zum Nachlesen und Diskutieren für jene, die es gesehen haben. Dieter E. Zimmer, geb. 1934, war freier Autor und Übersetzer. Von 1959-1999 war er Redakteur bei DIE ZEIT, davon 1973-1977 Leiter des Feuilletons, danach als Wissenschaftsjournalist mit den Schwerpunkten Psychologie, Biologie, Medizin und Linguistik. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen erhielt er den Preis für Wissenschaftspublizistik der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Bei Rowohlt war er u. a. als Herausgeber und Übersetzer für die Nabokov-Gesamtausgabe verantwortlich.  Dieter E. Zimmer starb 2020 in Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.12.2010

Einladung zur Peepshow auf dem Planeten Antiterra

"Ada oder Das Verlangen" ist überladen, hektisch, schräg und eigentlich kaum zumutbar. Doch dann leuchtet auch aus diesem kostbar edierten Roman Vladimir Nabokovs das luziferische Licht.

Von Markus Gasser

Kein Romancier des vergangenen Jahrhunderts scheint Gott derart nahe gekommen zu sein wie Vladimir Nabokov: So unglaubwürdig groß war seine Schöpferkraft, so diamanten, komisch und überraschungstoll sein Stil, so unerfindlich jedes Detail, das er ersann, und unerhört dabei jede Metapher, so thrillerstark seine Plots und lebendig sein Personal, dass die Kollegenschaft, von Martin Amis bis Mario Vargas Llosa, sich vor ihm fast sprachlos verneigte. Und sie war darin nicht allein.

Denn als Nabokov höchstselbst nach seinem Standort in der Literaturlandschaft gefragt wurde, erwiderte er, er hätte eine "fabelhafte Aussicht von hier oben"; und was er als eine Art Dozent für Angewandte Infamie in seinem Band "Deutliche Worte" an Exkommunikationen übriger Autoren vom Stapel ließ, hatte immer etwas von Jehovas Alleinanspruchsgetöse aus dem brennenden Dornbusch im Alten Testament: "Ich bin der ich bin - habt also gefälligst keine anderen Schriftsteller neben mir."

Aber sogar solch himmelschreiende Vermessenheit sah man ihm gerne nach. Denn nur bei ihm war das im Grunde Undenkbare Literatur geworden.

Hazel Shade im "Fahlen Feuer" oder die "Schwestern Vane" - gütige Gespenster gaben Klopfzeichen von jener anderen Seite hinter der Spiegelwand, an die noch jene glauben, die behaupten, sie glaubten nicht mehr an sie. In Nabokovs Welt war der Tod jeder Gewalt beraubt: Ihn hatte er zum bloßen literarischen Kunstgriff eines überirdischen Wesens erklärt, als dessen Bauchredner er auf seiner Romanbühne ganz offen selbst fungierte. Nabokov zu lesen bedeutete immer, noch das Herz des Eichhörnchens durch den Kosmos schlagen zu hören, weder einsam noch ein Fremder und jeder Schwermut wie durch Zauberhand enthoben zu sein. "Nabokov" - das hieß, ein Zuhause zu haben in jenem still verborgenen Garten, den er aus der Erinnerung an die Kindheitssommer auf dem Landsitz Wyra immer wieder zum Leuchten brachte: als das Luxushotel Mirana in "Lolita", das Königreich Zembla im "Fahlen Feuer" und zuletzt als Ardis Hall in "Ada", des siebzigjährigen Nabokov letztem Opus Maximum. Im Hotelgarten des Montreux Palace, in dem er als Dauergast logierte, nutzte er um 1967 "Ada" für alles Träumen über das ihm entrissene Wyra, das sein Eden gewesen war. Dort, hatte er erfahren, würde niemand jemals zum Sterben verurteilt sein.

Schlug man seinen Nabokov auf, las man zwar meist ein bisschen über dem eigenen Niveau, amüsierte sich jedoch trotzdem prächtig dabei: Nabokovs Shakespeare-Größe ermaß sich auch daran, dass er in den Kanon der sprachakrobatischen Modernisten wie Joyce, Musil, Virginia Woolf nie einzubürgern war, die über der Form die Handlung verzichtbar erscheinen ließen, bis das Werk nicht genossen, sondern dechiffriert werden wollte wie ein von abgrundbösen Geheimagenten ersonnener Code, der für niemanden mehr bestimmt zu sein schien.

Nabokov indes hielt stets die Balance. Nie ging er von einer Situation oder gar einer These aus, um sie dann von Figuren verkörpern zu lassen: Allmorgendlich spann er in der Badewanne gedanklich an seinen wechselvollen Plots und Gestalten fort, bis das Werk im Ganzen glücklich in seinem Kopf vollendet war und er es sich, von einer Wortbrücke zur nächsten, auf Karteikarten mit radiergummibewehrtem Bleistift erschrieb.

So kam es, wie John Updike einst sagte, dass Nabokov das Paradies brachte, wo auch immer er sich niederließ: Noch jeden Band der von Dieter E. Zimmer international unerreicht edierten "Gesammelten Werke" haben Nabokov-Süchtige mit der trocken brennenden Kehle von Weinliebhabern erwartet, die selbst den teuflischsten Kater nicht scheuen - und um wie viel mehr jenen einen Roman, "Ada", der nach dem "Sebastian Knight", "Lolita", "Pnin" und dem "Fahlen Feuer" als Nabokovs fünftes und ultimatives Meisterwerk gilt.

Und das ein Meisterwerk auch nach dreimaliger Lektüre nicht ist, einfach weil der vor schierer Trivialität schutzlose Plot den Kanonaden zielloser alliterativer Verspieltheiten, Scrabble-Partien und schwulstender Nebensätze nicht standhalten kann und Nabokov selbst gegen alle Dekrete verstößt, die er seinen literarischen Gegnern einst auferlegt hat.

Die Existenz von "Ada" ist kein Muss - Seite für Seite überfällt einen das Gefühl, alles könnte ganz anders und oft besser geschrieben sein, und so fragt sich, warum es diesen Roman überhaupt gibt? Ursprünglich wollte Nabokov einen Essay verfassen über Wesen, Werk, Wirkung der Zeit. Er scheiterte; nahm Versatzstücke daraus, erfand sich Figuren dazu, die nie zum Leben erwachen, affektierte Erotikmarionetten eines Gepetto, der offenbar letztmalig die ganz große Sau rauslassen wollte - aber nicht grob lüstern natürlich, sondern fein ziselierend wie ein Hieronymus Bosch.

Nach der Pädophilie in "Lolita", auf die Nabokov in "Ada" mehrfach paradiesvogelstolz verweist, stand nur noch ein Tabu zur Verletzung an: das des fröhlichen Geschwisterinzests. Doch konnte Nabokov kaum weiter gehen als in "Lolita" mit der Masturbationsszene Humberts angesichts seiner wie toten Stieftochter in spe, und so verwundert es nicht, dass ihm "Ada" mehr Sorgen machte als jedes andere seiner Werke zuvor und er sich von der Niederschrift unentwegt ablenken ließ. Plot und Figuren, beide Totgeburten von vornherein, verwischten sich mehr und mehr, und wild wucherten die Widersprüche. Nabokov schrieb mit allzu gebieterischer Hitzigkeit, türmte in etwas mehr als einem Jahr seine Karteikarten beinah unbesehen auf wie ein Beamter seine Akten und reicherte an, statt zu streichen und die Widersprüche aus dem Romanverkehr zu ziehen.

Die im lasziv klebrigen Nebel verirrte Handlung dieses als Autobiographie des Privatgelehrten Van Veen getarnten Romans überhaupt wiedergeben zu müssen kommt der Zumutung gleich, Veens Lieblingsbordell "Villa-Venus-Club" beitreten zu müssen: Auf einem Planeten namens Antiterra, dessen verschroben hellsichtige Intellektuelle unseren Planeten Terra für das Jenseits halten, verlieben sich in Ardis Veen und Ada, erkennen nach anatomisch waghalsigen Endloskopulationen, dass sie Geschwister sind, und kommunizieren nun eben getrennt voneinander geschlechtlich um die Wette; Veen wird nebenher Autor, Ada Schauspielerin; "Klein Lucette", beider Halbschwester und "taufeucht" sexbereite Seejungfrau, hat es mit Ada und schliefe gern auch mit Veen, der onaniert, um seiner Ada nicht mit Lucette untreu zu werden. Und die um Veens Ejakulation geprellte Lucette? Wirft sich, eine zweite Ophelia, über Bord eines Liniendampfers.

Aber selbst in dieser vielzitierten Szene mangelt es dem Autor an jener Güte, die er in seinen Interviews immer als Tugend schlechthin anpries. Erst die letzten Seiten bieten ein wenig von Nabokovs gewohnter Brillanz, da sie einmal nicht wackersteinschwer alltägliche Nichtigkeiten so lange polieren, bis man sie für Juwelen halten soll.

Nur gelegentlich leuchtet ein fragiles luziferisches Licht aus den delikat gedachten Zeilen und gibt erotische Schönheit her, so wenn Van Veen Körperdetails - Adas "mit einem winzigen Aquamarin gestirnte Hand" - wie übersinnliche Offenbarungen umschwärmt und die "dunkelbraune Iris ihrer ernsten Augen" mit der "rätselhaften Opazität eines orientalischen Hypnotiseurs" vergleicht. Einmal exakt und nicht wie in dieser Neuedition ungeschickt übersetzt: "Das Pathos der Handwurzel, die Grazie der Fingerglieder verlangten nach hilflosen Kniefällen, einem Schleier überströmender Tränen, nach Agonien unverbrüchlicher Anbetung. Er berührte ihren Puls wie ein sterbender Doktor. Ein stiller Irrer, liebkoste er die parallelen Striche filigranen Flaums, das den Unterarm des brünetten Mädchens schattierten." Ansonsten bleibt Nabokov außer Hörweite des Lesers und versponnen in sich selbst und fällt mitsamt Adas "Haut gleich Satin aus Samarkand" vom Himmel seiner Meisterschaft in schalen Prunk und trunken ornamentalen Kitsch: ein Unterleibsschriftsteller im Maßanzug.

"Er war vierzehneinhalb; er war brennend und brünftig; er würde sie eines Tages wild besitzen!" Auch an fremdsprachlich verbrämten Vulgärkalauern fehlt es nicht: all dem also, was Nabokov an den "schwülen Bestsellern" seiner Jahre, "geil und öde", zum Erbrechen fand. Vor allem der Groschenheftstil eines D. H. Lawrence widerte ihn an; und doch kehrt in "Ada" des Wildhüters Gemächt aus "Lady Chatterley" wortwörtlich wieder als Van Veens "Zauberstab".

Lawrence wäre entzückt gewesen: Mit "Ada" hat sich Nabokov einen Rummelplatz geschaffen mit eigener Peepshow und ihren verstaubt anzüglichen Charaden von Sexkapaden, mit Dialogen, die Monologe sind und handwerklich von erschreckend monströser Hilflosigkeit - und mit einer Schießbude, an der er altbewährt auf seine Kollegen zielen kann wie auf Proust, Henry James, T.S. Eliot, Jorge Luis "Osberg" Borges, Thomas Mann und William Faulkner, die er zu einem einzigen, natürlich ungenießbaren Autor namens Falknermann zusammenzwingt. Der seit jeher tödlich gehasste Sigmund Freud führt in "Ada" als Dr. Sig Heiler eine Nervenklinik, und dieses den "Wiener Quacksalber" verhitlernde Gewitzel ist bei einem Menschen, der den Konzentrationslagern der Nazis eben noch entging, eine unverzeihliche Geschmacklosigkeit, die geistig auch nicht sehr weit entfernt ist von dem, wovor Freud ins Londoner Exil fliehen musste - und was unterscheidet einen "subhumanen Jungtrottel", wie Van Veen einen lästig lärmenden Motorradfahrer nennt, vom "Untermenschen"?

Es dürfte auch kaum sein Anliegen gewesen sein, dass man die Autoren, die er fern aller Pietät so scharfrichterlich beleidigt, plötzlich statt seiner lesen und zuletzt auch Nabokov vor Nabokov selbst in Schutz nehmen möchte - aber zu spät: Unendlich tief ist die Fallhöhe eines Genies, und wenn es ein Nabokov ist, der stürzt, dann sieht der Krater, den er in die Erde schlägt, besonders hässlich aus. Beschönigen lässt sich alles, und gewiss werden sich manche Exegeten weiterhin den Irrtum gönnen, "Ada" sei ein Meisterstreich. Dem normalsterblichen Rest aber bleiben die Tore zu Ardis Hall für immer verschlossen.

So hat der Gott unter unseren Romanciers einmal zu viel vom selbstgekelterten Wein getrunken und dabei sein Publikum vergessen - und doch gehört "Ada", diese globale Katastrophe im nabokovschen Universum, nicht in jene Alterswerk-Erschöpfungsphase, von der es bei anderen Großautoren immer heißt, sie hätten ihr Bestes schon hinter sich und sprächen nur mehr mit sich selbst. Denn nach "Ada" hat sich Nabokov noch einmal seiner Gabe zur Lakonie entsonnen und legte mit den "Durchsichtigen Dingen" 1972 - im Band zwölf von Zimmers Werkausgabe - ein solches Prachtstück hin, dass einem vor Freude und Leseglück ein ums andere Mal der Atem stockt. "Ada" will man loswerden: mit den "Durchsichtigen Dingen", jenem Champagner, durch den das Licht eines seltenen Sommers bricht, wird man indes niemals fertig. Hoffen wir denn, dass Nabokov auch jene, die in "Ada" nur ein Schauspiel blinder Selbstverherrlichung erblicken, im Jenseits so freundlich in Empfang nehmen wird wie Mr. R. seinen Hugh Person in den "Durchsichtigen Dingen": "Immer sachte, dann wird's schon, mein Sohn."

Vladimir Nabokov: "Ada oder Das Verlangen". Eine Familienchronik.

Aus dem Englischen von Uwe Friesel und Dieter E. Zimmer. Gesammelte Werke Band XI., hrsg. von Dieter E. Zimmer. Rowohlt Verlag, Reinbek 2010. 1184 S., geb., 38,- [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hin- und hergerissen scheint die Schriftstellerin Brigitte Kronauer in ihrer fast ganzseitigen Besprechung der überarbeiteten Übersetzung von Vladimir Nabokovs spätem Roman. Für ein wirklich gelungenes Meisterwerk hält sie ihn, bei aller Bewunderung, nämlich ganz entschieden nicht. Natürlich werde das große Können des Autors in dieser Geschichte einer Jahrzehnte währenden inzestuösen Liebesbeziehung zwischen Bruder (Van) und Schwester (Ada) an allen Ecken und Enden spürbar und sichtbar. In der Entfaltung sinnlicher Beschreibungskunst mache Nabokov niemand was vor. Ein eher inhaltliches Problem aber sei - auf Dauer jedenfalls - schon die komplett den niederen Sphären abgewandte Lebenswelt, in der dies, von Van im Rückblick erzählt, sich abspielt. Und auch formal kann Kronauer das nicht wirklich restlos gelungen finden: Die Übergenauigkeit in der (Selbst)Schilderung des Überdaseins dieser Überwesen mache diese dann zuletzt zu etwas anderem als Figuren aus Fleisch und Blut. Und zwar, weil sie ständig mehr sind, letztlich doch zu etwas deutlich weniger Berührendem, bedauert Kronauer. Dieter E. Zimmers Edition selbst, sein Nachwort, seine Überarbeitung der Übersetzung: dafür gibt es ausdrückliches Lob.

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