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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Christoph Bartmann ist begeistert von Eckhard Henscheids in dieser Werkausgabe versammelten Romanen, in denen er das ganze zauberische Potential von dessen Schwach- und Tiefsinn voll erblühen sieht. Besonders der Roman "Die Mätresse des Bischofs" vereint für Bartmann alles, was in seinen Augen Henscheids Kunst ausmacht: "eine unvorhersehbar zwischen dem Gemeinen und Schönen wechselnde Sprachführung, ein unendlich reiches literarisches und intellektuelles Hinterland, ein ausgeprägter Sinn fürs Konstruktive" und zu alledem ein Witz, für den der Rezensent das Wort "skurril" noch viel zu schwach findet. Die Lektüre der gesammelten Polemiken hat ihn "am Stück" dann aber doch eher ermüdet. Zwar ist Bartmann, wie er schreibt, schon bei oberflächlicher Lektüre aufgefallen, wie viel von Henscheids Schimpf- und Beleidigungsstil zum Allgemeingut avanciert ist. Bereits "avant la lettre" habe er die außerdem polemischen Kräfte gegen die "steindummen, irgendwie aber doch übermächtigen Kräfte der political correctness" in Stellung gebracht. Dennoch geht dem Rezensenten Henscheid immer wieder auf die Nerven: mit seiner Karl-Kraus-Attitüde ebenso wie mit seinen "Haarspaltereien und Rechthabereien", die Bartmann eigenem Bekunden zufolge nur goutieren konnte, wenn er Henscheids polemischen Habitus konsequent zum humoristischen erklärt hat.

© Perlentaucher Medien GmbH
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