Friedrich Wilhelm Wagner (1892 - 1931), der legendäre expressionistische Dichter, der Autor von "Jungfraun platzen männertoll" und "Irrenhaus", wird mit der lang erwarteten Werkausgabe gewürdigt. Zum ersten Mal werden die Werke der Zürcher Emigration, Wagners Rezeption durch Georg Trakl, Hermann Hesse, Franz Kafka, Franziska Stoecklin und andere Autoren, aber auch Wagners Rezeption durch die Karikaturisten René Goscinny ("Lucky Luke") und Volker Reiche dargestellt. Die Belege für die Rezeption sind fast sensationell; eine kleine Sensation ist auch die Rekonstruktion der bisher unbekannten Liebesbeziehung zwischen Friedrich Wilhelm Wagner und Franziska Stoecklin, der später Rilke ein Gedicht gewidmet hat. In einem Aufsatz über das Zürcher Kabarett "Pantagruel", dem ersten größeren Aufsatz über den Vorläufer des berühmten "Cabaret Voltaire", zeigt Wilfried Ihrig nicht nur die Bedeutung des frühen Kabaretts für die Vorgeschichte des Dadaismus, sondern auch welch wichtige Rolle Wagner darin hatte.Mit vielen unbekannten Texten und Dokumenten ist das Buch eine Überraschung für alle Leser der modernen deutschen Lyrik, aber auch für die Wissenschaft, für die Forschung zum Expressionismus, zum frühen Exil in Zürich, zur Vorgeschichte von Dada in Zürich und zur Rezeption des legendären Expressionisten durch Trakl, Hesse, Kafka, Goscinny und andere.