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1929 ist Tucholsky fast ständig auf Reisen. Im Frühjahr Lesungen in verschiedenen deutschen Städten, die Sommermonate verbringt er in Schweden, im November/ Dezember eine zweiwöchige Lesereise, die zuweilen von nationalsozialistischen Hetzereien und Tumulten begleitet wird. Neben "Deutschland, Deutschland über alles" publiziert er 1929 fast 180 Artikel; sein 'Zentralorgan' ist nach wie vor "Die Weltbühne". Essays, Glossen, Satiren und Gedichte gegen die Verschärfung des Strafrechts und der Zensur, gegen den zunehmenden Nationalismus und Antisemitismus, gegen den immer stärker…mehr

Produktbeschreibung
1929 ist Tucholsky fast ständig auf Reisen. Im Frühjahr Lesungen in verschiedenen deutschen Städten, die Sommermonate verbringt er in Schweden, im November/ Dezember eine zweiwöchige Lesereise, die zuweilen von nationalsozialistischen Hetzereien und Tumulten begleitet wird. Neben "Deutschland, Deutschland über alles" publiziert er 1929 fast 180 Artikel; sein 'Zentralorgan' ist nach wie vor "Die Weltbühne". Essays, Glossen, Satiren und Gedichte gegen die Verschärfung des Strafrechts und der Zensur, gegen den zunehmenden Nationalismus und Antisemitismus, gegen den immer stärker kommerzialisierten Kunstbetrieb. Er verteidigt Remarques "Im Westen nichts Neues". In der "Vossischen Zeitung" Feuilletons über den Pariser Alltag und Reiseskizzen aus Schweden, in der AIZ seine politischen Gedichte, in der kommunistischen Zeitschrift "Die Front" Debatte um die Rolle des Intellektuellen in der Partei - der richtige Platz sei zwischen den Stühlen - und eine Polemik gegen den "Snobismus der schwieligen Faust".
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Autorenporträt
Der am 9. Januar 1890 in Berlin geborene Kurt Tucholsky war einer der bedeutendsten deutschen Satiriker und Gesellschaftskritiker des vorigen Jahrhunderts. Er gewann als radikaler Pazifist und geradezu bestürzend frühzeitiger, prophetischer Warner vor dem militanten deutschen Nationalismus politische Bedeutung. Unter den Pseudonymen Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel und Kaspar Hauser war er fünffacher Mitarbeiter der 'Weltbühne', einer Wochenschrift, die er gemeinsam mit Siegfried Jacobsohn und nach dessen Tod mit dem späteren Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky zu einem der aggressivsten und wirksamsten publizistischen Instrumente der Weimarer Republik machte. Nach dem Absturz Deutschlands in die Barbarei nahm er sich am 21. Dezember 1935 in seiner letzten Exilstation Hindås/Schweden das Leben. Er starb im Göteborger Sahlgrenska Sjukhuset. Sein Grab liegt auf dem Friedhof Mariefred-Gripsholm.