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Die Werkausgabe Ernst Blochs wird mit den "Literarischen Aufsätzen" fortgesetzt. "Literarische Aufsätze hat hier nicht die Bedeutung von Aufsätzen über Literatur, sondern bestimmt vielmehr den Aufsatz als literarische Kunstform, wobei sein Gegenstand über die Literatur hinaus Musik und Bildende Kunst, Natur und Landschaft, Alltagsleben und seine Phänomene überhaupt sein kann. Es sind Aufsätze aus fünf Jahrzehnten, manche von ihnen, als Einleitung umfangreicheren vorangestellt, über Apercu, Aphorismus, Parabel kaum hinausgehend, Kleinigkeiten betreffend, mehr oder minder Beobachtungen und…mehr

Produktbeschreibung
Die Werkausgabe Ernst Blochs wird mit den "Literarischen Aufsätzen" fortgesetzt. "Literarische Aufsätze hat hier nicht die Bedeutung von Aufsätzen über Literatur, sondern bestimmt vielmehr den Aufsatz als literarische Kunstform, wobei sein Gegenstand über die Literatur hinaus Musik und Bildende Kunst, Natur und Landschaft, Alltagsleben und seine Phänomene überhaupt sein kann. Es sind Aufsätze aus fünf Jahrzehnten, manche von ihnen, als Einleitung umfangreicheren vorangestellt, über Apercu, Aphorismus, Parabel kaum hinausgehend, Kleinigkeiten betreffend, mehr oder minder Beobachtungen und Einfälle, und als solche zeitlos, manche, besonders wo sie politische Implikationen haben, an den Augenblick erinnernd, in dem sie entstanden sind und den sie für Nachgeborene festhalten - so der Aufsatz über Steiners Ura-Linda-Chronik oder Lenards "Deutsche Physik" -, andere in aller Ausführlichkeit der Theorie und Praxis der Kunstübung gewidmet. Da ist etwa vom Kino die Rede, seinen Fabeln, seinen Melodien, oder von der Oper, von Lehár und Mozart, vom Mangel an Opernstoffen, von Beckmessers Preislied-Text, vom Lied der Seeräuber-Jenny, auch von Klemperer, von dem - sehr zu Unrecht - längst vergessenen Pontoppidanschen "Hans im Glück" oder Ibsens "Rosmersholm", von Hebels "Schatzkästlein" oder Hauffs "Wirtshaus im Spessart", von Lichtenberg, von Schiller, von Goethe natürlich, von Gotthelf, von Marxismus und Dichtung, vom Verbot der Kunstkritik oder der sogenannten Judenfrage. Und noch von viel mehr. Alle diese Aufsätze sind bisher höchstens an verstecktem, verschollenem Ort publiziert, sind "neu", mit Ausnahmen derjenigen, die in den letzten Jahren in den Bändchen "Verfremdungen I" und "Verfremdungen II" veröffentlicht worden sind. SUHRKAMP VERLAG
Autorenporträt
Ernst Simon Bloch wurde am 8. Juli 1885 in Ludwigshafen am Rhein geboren und starb am 4. August 1977 in Tübingen. Er entstammte einer jüdischen Familie aus der Pfalz. Von 1905 bis 1908 studierte er Philosophie bei Theodor Lipps in München und Oswald Külpe in Würzburg und wurde im Jahr 1908 promoviert. 1913 heiratete er die aus Riga stammende Bildhauerin Else von Stritzky. Als engagierter Gegner des Krieges ging er von 1917 bis 1919 mit seiner Frau in die Schweiz und war in Bern für das Archiv für Sozialwissenschaften tätig. 1917 beendete er in Locarno sein Werk Geist der Utopie. Ein Jahr nach dem Tod seiner Frau heiratete er 1922 die Malerin Linda Oppenheimer. Die Ehe hielt bis 1928. In der Zwischenzeit kehrte Bloch zurück nach Berlin. Zu seinen damaligen Freunden gehörten Bertolt Brecht, Kurt Weill, Theodor W. Adorno und Walter Benjamin. Politisch war Bloch sehr aktiv und bekämpfte schon früh die aufstrebende NSDAP. Nach Hitlers Machtübernahme wurde er ausgebürgert und emigrierte mit seiner ebenfalls jüdischen Lebensgefährtin Karola Piotrowska in die Schweiz. Nachdem sie von der Züricher Fremdenpolizei des Landes verwiesen wurden, heirateten beide 1934 in Wien. Von 1934 bis 1937 lebten sie in Paris, Sanary und Prag und emigrierten anschließend in die USA, wo sie zehn Jahre blieben. Dort schrieb Bloch an seinen Werken Das Prinzip Hoffnung, Subjekt - Objekt. Erläuterungen zu Hegel und Naturrecht und menschliche Würde. Nach dem Krieg, 1948, erhielt er einen Ruf nach Leipzig auf den Lehrstuhl für Philosophie. Trotz langjähriger Konflikte mit der SED blieb er bis 1961 dort. Kurz vor dem Bau der Mauer befand sich Bloch für einen Vortrag in Tübingen. Angesichts der neuen politischen Situation beschlossen er und seine Frau, in Westdeutschland zu bleiben. Unter anderem aufgrund des großen Einsatzes von Freunden konnte Bloch eine Gastprofessur in Tübingen antreten, wo er bis zu seinem Tod 1977 blieb.