Das Verzeichnis beschreibt alle überlieferten handschriftlichen Dokumente von Gotthold Ephraim Lessing nach Provenienz, Standort und äußeren Merkmalen wie Seiten- und Blattzahl, Maße, Papierqualität etc. Der erste Band des Gesamtverzeichnisses der Lessing-Handschriften, der 1982 von Wolfgang Milde vorgelegt wurde, erfasst die einschlägigen Bestände der drei wichtigsten Aufbewahrungsorte, der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, der Deutschen Staatsbibliothek Berlin, damals noch DDR, sowie der Biblioteka Uniwersytecka in Breslau. Der zweite Band ergänzt den ersten um die Bestände einer Vielzahl europäischer und amerikanischer Bibliotheken von Amsterdam bis Zürich. Zu den erhaltenen Dokumenten zählen vor allem Briefe von und an Lessing. Darunter befinden sich auch die nur in der einschlägigen Ausgabe sämtlicher Schriften Lessings von Lachmann und Muncker abgedruckten Briefe aus dem Siebenjährigen Krieg an Friedrich II., die Lessing für den preußischen General von Tauentzien verfasst hatte. Daneben sind es unter anderem das Faust-Fragment, Gedichte, Stammbucheinträge, Gehaltsquittungen oder Abschriften, die in dem vorliegenden Band in akribischer Arbeit autopsiert wurden und nun vollständig der Lessingforschung zur Verfügung stehen. Das Manuskript zum zweiten Band wurde von Wolfgang Milde, dem langjährigen Leiter der Handschriftenabteilung der Herzog August Bibliothek, noch kurz vor seinem Tod im Jahr 2011 abgeschlossen, sowie von Winfried Woesler, dem Leiter der Editionswissenschaftlichen Forschungsstelle an der Universität Osnabrück, inhaltlich um wichtige Funde ergänzt. Das materialreiche Werk bietet einen unveränderten Nachdruck des ersten Bandes zusammen mit dem zweiten Band in einem Buch. Ergänzt wird dieses zweiteilige Gesamtverzeichnis um ein Register aller darin erwähnten Schriften Lessings, sowie um die Aufnahme weiterer, erst nach 2011 entdeckter bzw. neu erworbener Dokumente. Das Werk ermöglicht damit erstmals, Lessings überlieferten Handschriftennachlass für die Erhellung von Werkbezügen zu nutzen und genauere Aufschlüsse über seine schriftstellerische Arbeitsweise zu geben.