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Manfred Wittenstein ist einer der angesehensten Unternehmer in Deutschland. Er ist Präsident des VDMA, eines Verbandes mit über 3000 Unternehmern, knapp einer Million Arbeitsplätzen und über 200 Milliarden Euro Jahresumsatz (2008). Die Globalisierung ist für diese Branche eine Existenzfrage und eine tägliche Herausforderung zugleich. Um die Tragweite des Phänomens zu schildern, hat sich der Autor mit seinem 22-jährigen Sohn auf eine Reise zu den Kronzeugen und Schauplätzen einer positiven Globalisierung begeben. Wittenstein will mit diesem Buch, das alltagsnah und verständlich geschrieben ist,…mehr

Produktbeschreibung
Manfred Wittenstein ist einer der angesehensten Unternehmer in Deutschland. Er ist Präsident des VDMA, eines Verbandes mit über 3000 Unternehmern, knapp einer Million Arbeitsplätzen und über 200 Milliarden Euro Jahresumsatz (2008). Die Globalisierung ist für diese Branche eine Existenzfrage und eine tägliche Herausforderung zugleich. Um die Tragweite des Phänomens zu schildern, hat sich der Autor mit seinem 22-jährigen Sohn auf eine Reise zu den Kronzeugen und Schauplätzen einer positiven Globalisierung begeben. Wittenstein will mit diesem Buch, das alltagsnah und verständlich geschrieben ist, der jungen Generation Mut machen. Seine Botschaft: Es lohnt sich, den eigenen Weg in die globalisierte Zukunft zu gehen. Das Globalisierungsbuch der anderen, überraschenden Art!
Autorenporträt
Manfred Wittenstein, geboren 1942, studierte an der TH Berlin Wirtschaftsingenieurwesen. Er ist Vorstandsvorsitzender der Wittenstein AG, seit 2007 Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), außerdem Vizepräsident des BDI.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.07.2010

Nationale
Stubenhocker
1996 schaffte es das Wort „Globalisierung“ in die engere Auswahl für das „Wort des Jahres“. Eigentlich aber ist sie in Deutschland ein Unwort geblieben: ungeliebt und unverstanden. Globalisierung, das steht hierzulande für Ausbeutungsbetriebe und Billiglöhne, für die Herrschaft der Konzerne, vor allem aber für den Schwund heimischer Arbeitsplätzen. „In keinem anderen Land der Welt sind die Vorbehalte gegenüber der Globalisierung so groß wie in Deutschland“, beginnt Manfred Wittenstein sein Buch, in dem er darlegen möchte, „warum die Globalisierung gut für uns ist“. Das tut er gründlich. Sein Buch ist ein Plädoyer für ein weltoffenes Deutschland, das sich den Herausforderungen einer sich wandelnden Weltwirtschaft stellt und die Chancen der Globalisierung wahrnimmt, statt ihre Risiken zu bejammern.
Wie zum Beispiel die Brüder Fritz und Erich Haver, Hersteller von Drahtverschlüssen für Zementsäcke. Als ihnen einer ihrer besten Kunden auf einer USA-Reise eröffnete, dass er künftig ihr Produkt nicht mehr benötige, da er eine neuartige Packmaschine entwickelt habe, boten die beiden ihm kurzerhand an, diese Maschine zu bauen – und erhielten den Auftrag. Das war 1925. Heute ist Haver & Boecker ein global aufgestelltes Maschinenbauunternehmen, das Siebmaschinen und Hightech-Geflechte aus Draht produziert und in beiden Sektoren zu den Weltmarktführern zählt. Einer jener Hidden Champions also, die im konzernverliebten Deutschland lange nicht in ihrer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort erkannt wurden.
In Wittensteins Buch sind sie nun die Hauptdarsteller. Am Beispiel mittelständischer Maschinenbauunternehmen zeigt der Autor, selbst mittelständischer Unternehmer und Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, dass das „Geschäftsmodell Deutschland“ einen Großteil seines Erfolgs aus weltweiten Handelsbeziehungen bezieht. „Mit seinem starken Industrieanteil . . .  und seiner hohen Exportbilanz profitiert Deutschland wie kaum ein anderes Land von der globalen Wirtschaftsverflechtung.“ Voraussetzung für den Wohlstand des Landes ist für Wittenstein nicht weniger, sondern „ein Mehr an Globalisierung“. Wie schon Jadish Bhagwati in seinem vor zwei Jahren erschienenen Buch „Verteidigung der Globalisierung“, plädiert auch Wittenstein dafür, Globalisierung zu gestalten. Globalisierung sei gut, aber nicht gut genug.
Bei dem Bemühen, Globalisierung besser zu machen, sieht er Deutschland als klaren Globalisierungsgewinner in der Pflicht. Seine Sorge aber gilt mehr dem eigenen Land: Dass Deutschland die Grundlagen des eigenen Geschäftsmodells nicht begreife: die Notwendigkeit nämlich, „Arbeit loslassen und anderen überlassen zu können“ und „gleichzeitig nach neuen Märkten, Technologien und Herausforderungen zu suchen“. Ohne Anstrengung, so macht Wittenstein deutlich, bleibe man nicht Spitze.
Sein Buch ist ein Appell zum Aufbruch und ein leidenschaftliches Plädoyer für den Standort Deutschland zugleich. Es endet konsequenterweise mit der Forderung nach einem radikalen Paradigmenwechsel in der Bildung. Von einer Wissensgesellschaft sei Deutschland weit entfernt, klagt der Autor und kritisiert, dass junge Menschen hierzulande zu „nationalen Stubenhockern“ erzogen würden. Neugierig die Welt zu erkunden und sie beherzt hereinzulassen, das ist für ihn gelebte Globalisierung. Und kein Talent zu verlieren, eine Notwendigkeit für ein Land, das entscheidend von dem Rohstoff Wissen lebt. Weltoffenheit und Wissen kann man nicht genug haben, so die eigentliche Botschaft dieses Buches.
Winfried Kretschmer
Manfred Wittenstein: Geschäftsmodell Deutschland. Warum die Globalisierung gut für uns ist. Murmann Verlag, Hamburg 2010. 214 Seiten. 19,90 Euro.
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