Mit dem Buch "Geschichte der Borghorster Textilindustrie" wurde erstmals eine historische Gesamtschau dieses so wichtigen Kapitels der Stadtgeschichte von Steinfurt-Borghorst möglich: eine Sammlung aus Vorträgen und Veröffentlichungen. Hans Jürgen Warnecke (verstorben im März 2019) war das Gedächtnis seiner Stadt, ja einer ganzen Region. Besonders am Herzen lag ihm mit seinen zwei beruflichen Qualifikationen - als Textilingenieur und Historiker - die heimische Textilindustrie. All sein Wissen darum, die Ergebnisse seiner Jahrzehnte währenden Forschungsarbeit, sind jetzt in dieses Werk eingeflossen. Dabei geht es ihm auf den über 400 Seiten nicht nur um die Aufdeckung geschichtlicher Zusammenhänge, sondern auch um die Arbeits- und Lebenswirklichkeiten der Menschen, die mit der Textilindustrie eng verbunden waren, um die der Unternehmer, aber auch um die der Arbeiter und all der Menschen, die für die Entwicklung dieses einst so dominanten Industriezweigs in Borghorst eine Rolle spielten. Von fürsorgenden Unternehmerfamilien ist hier ebenso die Rede wie von der Gründung von Gewerkschaften, der Forderung nach gerechten Löhnen bis hin zu Streiks. Dabei zeichnet Hans Jürgen Warnecke nicht nur ein Bild der textilen Blütezeit nach, sondern auch das von Krisen, Prozessen und letztlich vom Untergang traditionsreicher Unternehmen. Es ist eine facettenreiche Zeitreise durch die Jahrhunderte - vom Flachs zum Leinen, von der Hausweberei zur Textilindustrie. Und es ist auch ein Buch voller Geschichten, gespickt mit amüsanten Anekdoten von Borghorster Originalen und Geschehnissen.