Der erste Band behandelt die Grundlegung der christlichen Kabbala vom Spätmittelalter bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Die Vorgeschichte dieser Lehre zwischen Maimonides und Nikolaus von Kues leitet den Band ein. Die eigentliche Fassung der Haupttopoi geschieht bei Pico della Mirandola und vor allem bei Reuchlin. Im 16. Jahrhundert wird christliche Kabbala geradezu Modewissenschaft: Aegidius von Viterbo, Giorgio Veneto (Zorzi), Agrippa von Nettesheim, Arcangelo da Borgonovo entwickelten die kabbalistischen Positionen und Begriffe weiter. Die intellektuell dominierende Figur in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts war der französische Philologe und Prophet Guillaume Postel. Die Schlusskapitel sind dem Luis de León und Johannes Pistorius, dem Herausgeber der einflussreichen Sammlung 'Ars Cabalistica' (1587), gewidmet. Dieser Band vereinigt mithin alle irgendwie wichtigen Autoren der christlichen Kabbala in der Renaissance.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Helmut Zander ist dankbar für das von Wilhelm Schmidt-Biggemann avisierte vierbändige Projekt und die Auslieferung des ersten Bandes, in dem der Philosoph Verschränkungen zwischen Judentum und Christentum anhand früher Protagonisten der christlichen Kabbala aufzeigen kann. Pico della Mirandola, Johannes Reuchlin, Agrippa von Nettesheim rettet der Autor laut Rezensent vor dem Vergessen und zeigt sie uns in einer klassischen Ideengeschichte samt Angaben zu den jeweiligen sozialen Kontexten. Zander zufolge könnte sich daraus nicht weniger als eine brandneue Perspektive auf die Religionsgeschichte Europas ergeben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Schon seit geraumer Zeit harrt das komplexe Thema der christlichen Kabbala einer anspruchsvollen, fachkundigen Analyse und Darstellung. Schmidt-Biggemanns auf vier Bände angelegtes Werk zur 'Geschichte der christlichen Kabbala' kann schon nach den ersten drei Bänden als unverzichtbares Standardwerk bezeichnet werden.« Stefan Gammel, Der Blaue Reiter »Diese [Pico della Mirandola, Johannes Reuchlin, Guillaume Postel] und andere christlich-kabbalistische Grenzgänger entreißt Schmidt-Biggemann der kulturellen Amnesie und präsentiert sie in einer klassischen Ideengeschichte, mit knappen Angaben zu den sozialen Kontexten, ohne die wir heute keine 'intellectual history' mehr goutieren würden. [...] Am Ende dürfte eine neue Perspektive auf die europäische Religionsgeschichte stehen, die den Abschied vom Denken in geschlossenen Religionscontainern erleichtert. Wir warten, dankbar für den ersten Band und sehr gespannt auf die folgenden.« Helmut Zander, Neue Zürcher Zeitung »Somit darf, wie sich für den Leser dieser Arbeit leicht nachprüfen lässt, die vorliegende Untersuchung von Schmidt-Biggemann richtigerweise als eine 'Summa' der christlich-kabbalistischen Wissenschaft im Zeitalter der Renaissance betrachtet werden.« Raúl Fornet-Betancourt, Concordia - Internationale Zeitschrift für Philosophie
»This volume is the beginning of a fulfillment for a pressing need in the study of European religious thought in early modern times: a systematic historical presentation of the authors in the second half of the fifteenth century to the second half of the eighteenth. [...] This volume is a most promising beginning of a historical study of [a] major phenomenon in Christian spirituality.« Joseph Dan, Renaissance Quarterly»Schon seit geraumer Zeit harrt das komplexe Thema der christlichen Kabbala einer anspruchsvollen, fachkundigen Analyse und Darstellung. Schmidt-Biggemanns auf vier Bände angelegtes Werk zur 'Geschichte der christlichen Kabbala' kann schon nach den ersten drei Bänden als unverzichtbares Standardwerk bezeichnet werden.« Stefan Gammel, Der Blaue Reiter »Diese [Pico della Mirandola, Johannes Reuchlin, Guillaume Postel] und andere christlich-kabbalistische Grenzgänger entreißt Schmidt-Biggemann der kulturellen Amnesie und präsentiert sie in einer klassischen Ideengeschichte, mit knappen Angaben zu den sozialen Kontexten, ohne die wir heute keine 'intellectual history' mehr goutieren würden. [...] Am Ende dürfte eine neue Perspektive auf die europäische Religionsgeschichte stehen, die den Abschied vom Denken in geschlossenen Religionscontainern erleichtert. Wir warten, dankbar für den ersten Band und sehr gespannt auf die folgenden.« Helmut Zander, Neue Zürcher Zeitung »Somit darf, wie sich für den Leser dieser Arbeit leicht nachprüfen lässt, die vorliegende Untersuchung von Schmidt-Biggemann richtigerweise als eine 'Summa' der christlich-kabbalistischen Wissenschaft im Zeitalter der Renaissance betrachtet werden.« Raúl Fornet-Betancourt, Concordia - Internationale Zeitschrift für Philosophie