Für die evangelische Kirche waren die Jahre von 1866 bis 1945 ein Zeitraum, in denen sie sich nicht nur der Entwicklung Frankfurts zum Industriestandort und zur Großstadt zu stellen, sondern auch zwei radikale politische Umbrüche und zwei große Kriege zu bestehen hatte. Die Kirche entwickelte viele Aktivitäten, die wir heute noch mit einer modernen Großstadtkirche verbinden. Das geschah zunächst in Vereinsform und nach der Einführung der Kirchensteuer im Jahre 1906 auch durch die Kirche selbst. Auch im zweiten Band einer großangelegten Frankfurter Kirchengeschichte gelingt es Jürgen Telschow, die mannigfaltigen Entwicklungsstränge in ihrem Zeitkontext darzustellen und so ein zentrales Stück Frankfurter Stadtgeschichte lebendig werden zu lassen.