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Landschaft als Gegenstand künstlerischer Darstellung gibt es schon in der Antike. Als selbständige Gattung im Kanon der klassischen Bildgattungen ist die Landschaft jedoch ein Spätling. Werner Busch verfolgt den theoretischen Reflex auf Landschaftsdarstellung von der Antike bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts: Von Leonardo und Dürer zu Poussin und Caspar David Friedrich, von Monet bis zu Cézanne mißt der bekannte Kunstwissenschaftler die Theorie an der Landschaftspraxis. Die klassische Landschaft, ausgebildet erst im 17. Jahrhundert, kann ihre Rechtfertigung u.a. aus der antiken literarischen…mehr

Produktbeschreibung
Landschaft als Gegenstand künstlerischer Darstellung gibt es schon in der Antike. Als selbständige Gattung im Kanon der klassischen Bildgattungen ist die Landschaft jedoch ein Spätling. Werner Busch verfolgt den theoretischen Reflex auf Landschaftsdarstellung von der Antike bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts: Von Leonardo und Dürer zu Poussin und Caspar David Friedrich, von Monet bis zu Cézanne mißt der bekannte Kunstwissenschaftler die Theorie an der Landschaftspraxis. Die klassische Landschaft, ausgebildet erst im 17. Jahrhundert, kann ihre Rechtfertigung u.a. aus der antiken literarischen Topik zur Beschreibung klassischer Örtlichkeiten beziehen. Ihre Bilder, die christlich gewendet auch das Mittelalter bestimmten, hatten ein erstaunliches Beharrungsvermögen, demgegenüber der unmittelbare Naturzugriff der Künstler es schwer hatte, sich durchzusetzen. Erst das 18. Jahrhundert sprengt u.a. aufgrund des Erfahrungsdrucks der Naturwissenschaften die Vorstellungen eines absolut geordneten Kosmos und löst damit auch die Landschaftsoptik ab. An ihre Stelle tritt die Erfahrung des Naturbetrachters.
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Autorenporträt
Werner Busch studierte Kunstgeschichte in Tübingen, Freiburg, Wien und London und promovierte zu William Hogarth. Ab 1988 hatte er den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin inne. Forschungsschwerpunkte: holländische Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts, europäische Kunst des 18. und deutsche Kunst des 19. Jahrhunderts.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dass über die Rangordnung der Bildgattungen (Historie, Genre, Landschaft, Poträt, Stilleben) viel geschrieben worden ist, wie Karena Lütke erklärt, lässt allein der Umfang dieser Publikation erkennen. Künstler, Theoretiker, Philosophen, entlegene Quellen oft, aus zwei Jahrtausenden sind hier in "mühevoller Arbeit" zeitlich wie geografisch ausgewählt und "kundig und verständlich" kommentiert worden, "und das gleich zweisprachig", berichtet die Rezensentin. Ob es um den Landschaftsbegriff bei Vergil oder Cézanne geht oder um die von der Genesis bis zu Deleuze/ Guattari gespannte Quellengeschichte des Porträts - hier wie dort macht Lütke überraschende Entdeckungen ("selbst über die einzelnen Bände hinweg lassen sich Dialoge spinnen"), trifft auf weniger bekannte oder unerwartete Autoren. So gelungen ist das Unternehmen, dass die Rezensentin es gleichermaßen als "zentralen Fundus" für Kunsthistoriker wie als "großes Vergnügen" für interessierte Laien bezeichnen möchte.

© Perlentaucher Medien GmbH