Die Innsbrucker Medizinische Fakultät umfasste in ihrer Frühzeit (1673-1743) lediglich ein bis drei, nur ausnahmsweise vier Professoren. Vorteilhaft waren die engen Verbindungen zu den oberitalienischen Universitäten und zu den süddeutschen Städten. Die Chirurgische Lehrkanzel in Innsbruck, seit 1733 bestehend, verdankte dieser Verbindung mit Bologna und anderen italienischen Universitäten ihre frühe Gründung und war somit die erste für dieses Fach im alten Österreich. Seit der Reformära von Maria Theresia und Joseph II. orientierte sich Innsbruck weitgehend an der Wiener medizinischen Fakultät. Unter Joseph II. verlor dann die Innsbrucker medizinische Schule den Fakultätsstatus (1782) und wurde - mit kurzen Unterbrechungen - eine chirurgisch-medizinische Studienanstalt nach Art eines Lyzeums. Die Ausbildung von Wundärzten war ausschließlich praxisbezogen und stand auch breiteren Bevölkerungskreisen offen. Damit gelang es, der medizinischen Unterversorgung in weiten Teilen des Landes entgegenzuwirken. Promovierte Ärzte fanden sich vorwiegend in Städten und im südlichen Tirol. Mit der Wiedereröffnung der Fakultät (1869) kam es dann auch personell und baulich zu einem raschen Aufstieg mit neu errichteten Instituten und Kliniken. Die Prominenz der Medizinischen Fakultät Innsbruck blieb, mit einer Zäsur der 30er Jahre, bis ins 20. und 21. Jahrhundert erhalten. Zu den damals hier lehrenden Professoren gehörten auch drei spätere Nobelpreisträger.
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