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Die Geschichte der Naturphilosophie ist nicht einfach eine Abfolge geistiger Ergüsse. Da auch der reflektierende Philosoph unbestreitbar zur Gattung Mensch gehört und dieser das Produkt der gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit ist, gilt das auch für seine geistigen Produkte. Und seit Freud wissen wir, dass jeder dem Neokortex entspringende Begriff mehr oder weniger unbewusst codiert an die allgemeinen Erfahrungen der Epoche und an die ganz konkreten individuellen Erfahrungen desjenigen gekoppelt ist, der ihn gebraucht, zB. beim Begriff der Materie oder der Gesetzmäßigkeit. Deswegen ist…mehr

Produktbeschreibung
Die Geschichte der Naturphilosophie ist nicht einfach eine Abfolge geistiger Ergüsse. Da auch der reflektierende Philosoph unbestreitbar zur Gattung Mensch gehört und dieser das Produkt der gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit ist, gilt das auch für seine geistigen Produkte. Und seit Freud wissen wir, dass jeder dem Neokortex entspringende Begriff mehr oder weniger unbewusst codiert an die allgemeinen Erfahrungen der Epoche und an die ganz konkreten individuellen Erfahrungen desjenigen gekoppelt ist, der ihn gebraucht, zB. beim Begriff der Materie oder der Gesetzmäßigkeit. Deswegen ist es hilfreich, auch die politisch-ökonomischen Basics, die das ermöglichen und beeinflussen, zu kennen. Historisch handelt es sich im vorliegenden Fall um die zwei bedeutenden Übergänge Antike/Mittelalter und Mittelalter/Renaissance. Der Kollaps des Römischen Reiches SPQR (Senatus Populusque Romanus) hinterließ ein Macht- und Führungsvakuum, welches das entstehende Chaos der Völkerwanderungen potenzierte und es begann der kulturelle Absturz: das Dunkle Zeitalter von 600 bis 1000. Exemplarisch für den Absturz sei erwähnt, dass das mathematische Niveau des griechischen Mathematikers Archimedes (-287 bis -212) erst wieder im 16. Jh. erreicht wurde! Methodisch war die weitere Entwicklung der griechischen Naturphilosophie im Wesentlichen durch die Sklavenhalter- Wirtschaftsform gehemmt: der gesellschaftliche Reichtum wurde durch die handwerkliche Arbeit der Sklaven erzeugt und war in den höheren sozialen Schichten verpönt; dadurch kamen auch die Philosophen nicht auf den Gedanken einer experimentellen Forschung und umgekehrt wurden der Philosophie keine praktischen Aufgaben gestellt - ein unvermittelter Dualismus. Erst durch die Anerkennung der handwerklichen Arbeit in der feudalen Gesellschaftsform des Mittelalters hatte ein Empirismus, der hins. der unendlichen Disputierlust der Scholastiker valide dagegenhält, Aussicht auf Vollständigkeit und Integration. Denn es gelang der Philosophie des Mittelalters nicht, sich vom platonischen Mystizismus und von überholten aristotelischen Vorgaben klar und deutlich zu emanzipieren. Diese Emanzipation von autoritativen Doktrinen gelang der Philosophie erst nach dem Übergang Mittelalter/Renaissance, der durch die Renaissance speziell des demokritischen Materialismus die Naturwissenschaften förmlich zum Explodieren brachte.
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Autorenporträt
Dipl. Chem. Jürgen Uphoff, geb.1954, wuchs im westfälischen Münsterland nahe der niederländischen Grenze auf. Er studierte Philosophie, Physik und Chemie an der FH und Uni Münster. Von 1989 bis 2003 war er Stellvertreter und Leiter der Amtlichen Prüfstelle des Instituts der Feuerwehr NRW in Münster. Von 2003 bis 2014 bildete er als Dozent für Naturwissenschaften, Methodik und Didaktik, Mitarbeiterführung und Berufsethik Führungskräfte der Feuerwehren NRW aus. Seit 2014 befindet er sich im Ruhestand und beschäftigt sich mit Philosophie, Physik, Psychologie, Geschichte, Mythologie und Politische Ökonomie.