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György Dalos verfolgt in seinem neuesten Werk die Schicksalswege einer deutschen Minderheit in Russland. Dorthin waren seit der Mitte des 18. Jahrhunderts viele Deutsche mit ihren Familien aufgebrochen, die in ihrer Heimat keine Zukunft für sich sahen.Katharina II. hatte sie durch wirtschaftliche Anreize und mancherlei Vergünstigungen in das Russische Reich gelockt, in dem Bestreben, auf diese Weise die enormen Weiten und Ressourcen ihres Landes zu erschließen. So veranlasste sie die Gründung deutscher Kolonien insbesondere in den Gegenden an der Unteren Wolga. Laut einer Volkszählung lebten…mehr

Produktbeschreibung
György Dalos verfolgt in seinem neuesten Werk die Schicksalswege einer deutschen Minderheit in Russland. Dorthin waren seit der Mitte des 18. Jahrhunderts viele Deutsche mit ihren Familien aufgebrochen, die in ihrer Heimat keine Zukunft für sich sahen.Katharina II. hatte sie durch wirtschaftliche Anreize und mancherlei Vergünstigungen in das Russische Reich gelockt, in dem Bestreben, auf diese Weise die enormen Weiten und Ressourcen ihres Landes zu erschließen. So veranlasste sie die Gründung deutscher Kolonien insbesondere in den Gegenden an der Unteren Wolga. Laut einer Volkszählung lebten 1897 bereits rund 1,7 Millionen Deutsche im Russischen Reich, beinahe 20 Jahre lang existierte sogar eine "Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen". In seiner meisterhaften Darstellung erzählt György Dalos die Geschichte der Russlanddeutschen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Einen Schwerpunkt legt er darauf, wie sie den Ersten Weltkrieg, die Oktoberrevolution, die Stalinistische Diktatur und im Anschluss daran Kollektivierung, Deportationen und Zwangsarbeit erlebten, ehe allmählich ihre Rehabilitierung einsetzte und schließlich die Perestroika für nicht wenige wieder die Möglichkeit zur Rückkehr nach Deutschland schuf.
Autorenporträt
György Dalos, geb. 1943 in Budapest, ist freier Autor und Historiker. 1995 wurde er mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet. 2010 erhielt er den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Den ungarischen Autor György Dalos schätzt Rezensentin Cathrin Kahlweit als "Multitalent" und geht entsprechend erwartungsvoll an die Lektüre seines neuen Werkes "Geschichte der Russlanddeutschen". Zunächst stellt die Kritikerin fest, dass Dalos trotz des Untertitels "Von Katharina der Großen bis zur Gegenwart" insbesondere die jüngere Geschichte in den Blick nimmt. Und so liest sie etwa über die Nationalitätenpolitik Stalins oder lernt in dem brillant recherchierten Werk, dass die deutsch-russische Beziehung zunächst von großer Zuneigung, nach zwei deutschen Angriffskriegen aber vor allem von Abneigung geprägt war. Interessiert folgt sie Dalos' Ausführungen über die von Stolz und Demut geprägte Abschottung der Russlanddeutschen nach dem Ersten Weltkrieg bis sie unter Stalin schließlich gewaltsam aus ihren Siedlungsgebieten geschafft wurden. Ein äußerst lehrreiches Buch, das zu dem einfühlsam geschrieben ist, urteilt die Kritikerin.

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