Im vorliegenden Band wird die Geschichte der venezianischen Malerei des 18. Jahrhunderts geschildert, einer Epoche, in der die Serenissima zu den führenden Kunstlandschaften Europas zählt, mitunter sogar den Führungsanspruch erhebt. Am Beginn steht eine Gruppe von Künstlern (Lazzarini, Bambini, Bellucci, Balestra und Molinari), die den Übergang vom Sei- zum Settecento markiert und sich dadurch auszeichnet, dass sie sich nach und nach von den "Tenebrosi" distanziert und dadurch der folgenden Generation den Weg zum Luminarismus weist. Dem folgt - zum Teil im Rückblick auf Paolo Veronese - Sebastiano Ricci, dessen Licht-Malerei im Spätbarock ihren Ausgang nimmt und bis zu den Anfängen des Rokoko reicht. Maler wie Pellegrini, Pittoni und Amigoni öffnen sich seinem Einflussbereich. In Opposition dazu steht Piazzetta ganz im Zeichen einer Hell/Dunkel-Malerei, der sich auch Giulia Lama und Federico Bencovich verpflichtet fühlen. Ein besonders umfangreiches Kapitel ist Tiepolo gewidmet, der im Rekurs auf Ricci und Veronese vor allem als Fresko-Maler internationale Anerkennung findet. Seitens der Forschung wird er zurecht häufig als Repräsentant des Rokoko-Stils bezeichnet.