Die Waldenser gehören zu den Armutsbewegungen, die in der verweltlichten mittelalterlichen Kirche keinen Platz mehr fanden. Sie hielten über Jahrhunderte blutiger Verfolgungen unbeirrbar an ihren Prinzipen fest. Wann immer die kirchlichen und politischen Mächte versuchten, sie in ihre Systeme zu integrieren, brachen sie aus. Die Geschichte vom Kaufmann Waldes aus Lyon um 1170 bis zu den aufsässigen Bergknappen Savoyens in der Gegenwart ist eine "unterirdische Geschichte der Revolutionen" (Ernst Bloch)
"Aller Wahrscheinlichkeit nach hat sich die Bekehrung des Waldes ... unter dem Einfluss jener religiösen Stimmung vollzogen, die das Ketzertum ausbreitete. Was ihn aber von jenen unterschied, war sein Wille, sich nicht von der Kirche und ihrem Glauben zu trennen. Nicht bei den Ketzermeistern, sondern bei den Priestern und Theologen der römischen Kirche suchte er Rat. ... Das Ergebnis war allerdings, dass er genau so zu leben begann wie die Ketzer: er entschloss sich zu freiwilliger Armut und zu apostolischer Wanderpredigt. Bald schlossen sich ihm Gefährten an, die wie er Hab und Gut unter die Armen verteilt hatten. ... Der Papst und das Konzil haben vor dieser Entscheidung völlig versagt und nichts von ihrer Tagweite begriffen."
"Aller Wahrscheinlichkeit nach hat sich die Bekehrung des Waldes ... unter dem Einfluss jener religiösen Stimmung vollzogen, die das Ketzertum ausbreitete. Was ihn aber von jenen unterschied, war sein Wille, sich nicht von der Kirche und ihrem Glauben zu trennen. Nicht bei den Ketzermeistern, sondern bei den Priestern und Theologen der römischen Kirche suchte er Rat. ... Das Ergebnis war allerdings, dass er genau so zu leben begann wie die Ketzer: er entschloss sich zu freiwilliger Armut und zu apostolischer Wanderpredigt. Bald schlossen sich ihm Gefährten an, die wie er Hab und Gut unter die Armen verteilt hatten. ... Der Papst und das Konzil haben vor dieser Entscheidung völlig versagt und nichts von ihrer Tagweite begriffen."