Das Wesentliche an der Neuauflage des Titels "Geschichte des deutschen Volkes" ist seine Ergänzung durch ein entscheidendes Kapitel, "Die Deutschen in der Gegenwart seit 1989", das die deutsche Geschichte seit der Wiedervereinigung von DDR und BRD am 3. Oktober 1990 beleuchtet. In dieser Ergänzung wird das Thema der Einwanderungsbewegung aus Osteuropa behandelt, außerdem die Frage nach dem Weg zur multikulturellen Gesellschaft sowie die Probleme des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Gemäß der Struktur des Werkes erweitert Mirow das Gegenwarts-Kapitel auch um die sozialen Aspekte und um das Kulturleben. Jürgen Mirow schildert, wie das deutsche Volk lebte, was es anbaute, wie es sich ernährte und kleidete, wie es seinen Energiebedarf deckte, welche Berufe es gab, welche Krankheiten und Todesursachen, welche Namen man den Kindern gab, aber auch geistige und kulturelle Strömungen. Die großen Ereignisse bilden einen Rahmen, Dynastiengeschichte, Kriege und Friedensschlüsse sind nur die Eck pfeiler der Darstellung.
(Frankfurter Allgemeine)"Andererseits ist es gerade der unbefangene, unkonventionelle Zugang eines jungen Historikers, der das Erfrischende an dieser Geschichtsdarstellung ausmacht, die sich nicht weniger vorgenommen hat, als die Geschichte des deutschen Volkes "in der Gesamtheit und Mannigfaltigkeit seiner Lebensäußerungen in den Blick zu fassen". Dass ein solches Wagnis in einem Forschungskontext, in dem man schon für die Erarbeitung einer mittleren Stadtgeschichte ein halbes Hundert kulturwissenschaftlicher Spezialisten für erforderlich hält, überhaupt von einem einzelnen Historiker unternommen wird, verdient an sich bereits höchste Anerkennung - um so mehr, wenn dieser Versuch alles in allem als gelungen angesehen werden kann."(Eduard Mühle) (Die Welt)"Das informationsreiche Opus ist aber auch hervorragend geplant und dementsprechend souverän gegliedert; die didaktische Erfahrung des gelernten Pädagogen hat da zweifellos eine nützliche Patenschaft ausgeübt... Vor allem aber - da s alles wird mit dem Willen zu möglichst ideologiefreier Objektivität vorgetragen. Mirows Darstellung ist frei von Polemik und Schönfärberei."(Rudolf Pörtner) (Die Zeit)"Text und Beigaben reizen zur Spurensuche, zum Vergleichen; wo immer man aufblättert, man ist gefesselt, eh man sich's versieht, vertieft sich in die Lektüre und wird belehrt entlassen. Haupt- und Staatsaktionen oder die Ruhmestaten großer Männer sind Mirows Sache nicht. Er schreibt eine demokratische, soziale Geschichte, weder blumig noch phrasenhaft. Seine Bewertungen, vor allem zur Zeitgeschichte, sind unkonventionell und stets anregend."(Karl-Heinz Janßen)