Der Faschismus war - neben dem Kommunismus - die unheilvollste und zugleich massenwirksamste Ideologie des 20. Jahrhunderts. Die gefährliche Mixtur aus Führerkult, übersteigertem Nationalismus, Fremdenhass und Rassismus, oft gepaart mit aggressivem Antisemitismus, nahm ihren Anfang mit Mussolinis Marsch auf Rom und gipfelte im vom nationalsozialistischen Regime entfesselten Zweiten Weltkrieg und im Holocaust. Während die theoretische und empirische Beschreibung des Kommunismus kaum größere Probleme bereitet hat, stellte der Faschismus die historische Forschung vor beträchtliche Herausforderungen:
Galt der Begriff nur für das italienische Modell oder auch für andere rechtsgerichtete Massenbewegungen? Fiel der deutsche Nationalsozialismus darunter, oder verbot sich angesichts offenkundiger Unterschiede diese begriffliche Gleichsetzung? War "Faschismus" gar nur ein politischer Kampfbegriff, untauglich für wissenschaftliche Erkenntnis und politische Aufklärung? Der amerikanische Historiker Stanley Payne gilt als der bedeutendste Kenner der Epoche des Faschismus. Sein herausragendes Werk erfährt als beste Gesamtdarstellung zum Thema höchstes Lob. Souverän gliedert er die Fülle der Forschungsergebnisse, legt die historischen Voraussetzungen und Entwicklungslinien der faschistischen Bewegungen dar und verweist auf die nationalen Unterschiede wie auf die sozialen und ideologischen Gemeinsamkeiten. Es sind vor allem die Sicherheit des Urteils und die Meisterschaft der Gestaltung, die Payne vor allen anderen Faschismus- Forschern auszeichnen.
Galt der Begriff nur für das italienische Modell oder auch für andere rechtsgerichtete Massenbewegungen? Fiel der deutsche Nationalsozialismus darunter, oder verbot sich angesichts offenkundiger Unterschiede diese begriffliche Gleichsetzung? War "Faschismus" gar nur ein politischer Kampfbegriff, untauglich für wissenschaftliche Erkenntnis und politische Aufklärung? Der amerikanische Historiker Stanley Payne gilt als der bedeutendste Kenner der Epoche des Faschismus. Sein herausragendes Werk erfährt als beste Gesamtdarstellung zum Thema höchstes Lob. Souverän gliedert er die Fülle der Forschungsergebnisse, legt die historischen Voraussetzungen und Entwicklungslinien der faschistischen Bewegungen dar und verweist auf die nationalen Unterschiede wie auf die sozialen und ideologischen Gemeinsamkeiten. Es sind vor allem die Sicherheit des Urteils und die Meisterschaft der Gestaltung, die Payne vor allen anderen Faschismus- Forschern auszeichnen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Seltsam fremd erscheint dem Rezensenten Anselm Doering-Manteuffel diese Geschichte des Faschismus heute. Wie tief so ein Thema inzwischen im vergangenen Jahrhundert versunken ist! Vor allem, so scheint sich Doering-Manteuffel zu denken, wenn es so ganz "ohne virulente Verbindung zur Gegenwart" daherkommt. Aber gut, immerhin ist das Buch im Original auch bereits 1995 erschienen und immerhin gelingt es ihm, "Faschismus" zu "einem historischen Gattungsbegriff" zu verdichten und seine wesentlichen Merkmale "überzeugend" aus der europäischen Kulturkrise um 1900 herzuleiten. Eher schon verübelt es der Rezensent der Arbeit, dass sie den Rassismus als Charakteristikum des Faschismus zu wenig in den Blick rückt. Als "Präsentation von ausgewählten Aspekten der Forschungsdiskussion" und deren Zusammenfassung, so Doering-Manteuffel abschließend, werde das Werk indessen seinen Nutzen erweisen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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