Ein Stahlunternehmer stirbt bei einem Helikopterabsturz, sein randvoll mit Geld gefüllter Aktenkoffer verschwindet ohne jede Spur. Unfall oder Überfall? Im letzten Teil von Alan Pauls Argentinien-Trilogie bedingt Geld alles: Großzügigkeit und Gewalt, Kapitalflucht und Strafe, Traum und Korruption.
Nicht nur in der Öffentlichkeit, in der die wildesten Hypothesen über den Absturz kursieren, auch im Leben des Erzählers dreht sich alles um das liebe Geld. Sein Vater verdient ein Vermögen beim Pokern und ist im Labyrinth der Finanzspekulationen zu Hause wie ein Fisch im Wasser. Seine Mutter hingegen heiratet wieder und verprasst ihr kleines Erbe für einen aufwendigen Lebensstil und ein Sommerhaus, das den letzten Cent verschlingt. Und der Erzähler muss am Ende immer dafür bezahlen - in jeglicher Hinsicht. Schulden, für die niemand einsteht, undokumentierte Darlehen, absurde Investitionen und geheime Geschäfte. »Geschichte des Geldes« ist eine intensive und dringliche Betrachtung von menschlichem Verlust und verborgenen Ökonomien.
Nicht nur in der Öffentlichkeit, in der die wildesten Hypothesen über den Absturz kursieren, auch im Leben des Erzählers dreht sich alles um das liebe Geld. Sein Vater verdient ein Vermögen beim Pokern und ist im Labyrinth der Finanzspekulationen zu Hause wie ein Fisch im Wasser. Seine Mutter hingegen heiratet wieder und verprasst ihr kleines Erbe für einen aufwendigen Lebensstil und ein Sommerhaus, das den letzten Cent verschlingt. Und der Erzähler muss am Ende immer dafür bezahlen - in jeglicher Hinsicht. Schulden, für die niemand einsteht, undokumentierte Darlehen, absurde Investitionen und geheime Geschäfte. »Geschichte des Geldes« ist eine intensive und dringliche Betrachtung von menschlichem Verlust und verborgenen Ökonomien.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Es passt zu diesem Roman und es passt zu diesem Thema, dass Rezensentin Insa Wilke das eindeutige Urteil scheut. "Geschichte des Geldes", der letzte Teil aus Alan Pauls' Trilogie, liest sie mit gemischten Gefühlen zwischen Faszination und Abgestoßenheit und einem Befremden, das sich weder in Zustimmung oder Ablehnung auflöst. Die siebziger Jahre in Argentinien, deren Ereignisse und Zustände bis in die heutige Zeit reichen, sind Pauls' verschleierte Bühne, auf denen er seine kruden, von Ticks und Neurosen gezeichneten Figuren in allen drei Teilen auftreten lässt, lesen wir. Seine Form der Erinnerungs- und Bewältigungsarbeit, um die es ihm doch merklich geht, funktioniert allerdings nicht, wie man zunächst glaubt, über Parabeln oder Metaphern, sondern durch "lose Korrespondenzen", so die Rezensentin. Ob dieses Prinzip aufgeht, darüber mag Wilke nicht urteilen und fragt sich, ob nicht vielleicht doch Peter Weiss recht hatte, als er sagte, über Verbrechen gegen die Menschlichkeit könne man in der Kunst nur dokumentarisch sprechen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Individuum und Gesellschaft bilden die beiden Seiten der Münzen, die hier als erzählerisches Leitmotiv in Nebensätzen und Exkursen durch diese packende Gesellschaftsgeschichte mäandern.« Thomas Hummitzsch, Der Freitag, 6.10.2016