Diese neue, groß angelegte Gesamtdarstellung erfasst das historische Denken in seiner denkbar weitesten Bedeutung, in der ganzen Fülle seiner Erscheinungs- formen, beschränkt sich also nicht auf das Geschichts-denken im engeren Sinne. Es behandelt die Wege, die das allgemeine kulturelle Gedächtnis der Völker und ihre vielfältigen Vorstellungen von Vergangenheit nahmen, ebenso wie die wissenschaftlichen Theorien der Moderne, in die diese Vorstellungen mündeten. Der Autor schlägt einen weiten Bogen von der Frühgeschichte und den Hochkulturen des Altertums bis zur Entstehung des modernen Geschichts-denkens im 18. Jahrhundert und seiner klassischen Ausformung im 19. Jahrhundert. Er verfolgt sodann die zahlreichen Ansätze des 20. Jahr-hunderts und macht schließlich die Entstehung und Entfaltung des natur- historischen Denkens zum Thema, also die Erweiterung und Herausfor-derung des (kultur)historischen Denkens seit dem 19. Jahrhundert. Erhard Wiersing unternimmt mit seinem Buch zugleich den Versuch der Grundlegung einer allgemeinen Theorie der Geschichte, einer Theorie, die im Unterschied zu den enger gefassten Fachhistoriken dem heute möglichen Erkenntnisstand über das Prinzip der Geschichtlichkeit der Welt insgesamt Rechnung tragen will. Als ein solcher Versuch wendet sich sein Buch an alle, die über die konkrete historische Forschung hinaus auch und besonders an ihren theoretischen Voraussetzungen, Zielen und Problemen interessiert sind.
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