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Gegenüber der Hölle als jenseitigem von Angst- und Rachephantasien genährten Straf- und Vergeltungsort scheinen Himmel und Paradies vergleichsweise langweilig. Gerade in der theopolitischen Konstellation unserer Tage hat sich aber erwiesen, wie stark paradiesische Vorstellungen, himmlische Versprechungen und utopische Versuchungen das oft blutige Handeln von Menschen beeinflussen. Schon das wäre Grund genug, die Geschichte der Paradies- und Himmelsvorstellungen und -lehren in allen drei monotheistischen Religionen nachzuzeichnen. Der bedeutende Rahnerschüler, Theologe und Religionshistoriker…mehr

Produktbeschreibung
Gegenüber der Hölle als jenseitigem von Angst- und Rachephantasien genährten Straf- und Vergeltungsort scheinen Himmel und Paradies vergleichsweise langweilig. Gerade in der theopolitischen Konstellation unserer Tage hat sich aber erwiesen, wie stark paradiesische Vorstellungen, himmlische Versprechungen und utopische Versuchungen das oft blutige Handeln von Menschen beeinflussen. Schon das wäre Grund genug, die Geschichte der Paradies- und Himmelsvorstellungen und -lehren in allen drei monotheistischen Religionen nachzuzeichnen.
Der bedeutende Rahnerschüler, Theologe und Religionshistoriker Herbert Vorgrimler geht aber noch einen Schritt weiter. Nicht nur rekonstruiert er die Geschichte des Paradieses und des Himmels genau aus ihren religiösen, dogmatischen, literarischen und kulturhistorischen Quellen, er zeigt auch, welche Hoffnungen und Ängste sie in den verschienenen Kulturen binden und warum alle Versuche der »Eroberung des Himmels« doch immer zu dessen Gegenteil führen
Autorenporträt
Herbert Vorgrimler, geb. 1929, Dr. theol., em. Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte in Münster.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Bernhard Lang gibt Entwarnung: Nichts für Spekulanten in diesem Buch des Münsteraner Theologen Herbert Vorgrimler. Wenn der Autor dem Zeitgeist eine stärkere Wirkungsmacht zutraut als der absoluten Wahrheit, so findet Lang das zeitgemäß. Die Frage nach dem christlichen Einfluss auf den Geist der Zeit und die Gesellschaft beantwortet Vorgrimler dem Rezensenten ebenso frisch mit dem Entwurf einer Rolle des "verhinderten Störfaktors" und empfiehlt im übrigen, vor allem bezüglich spekulativer Himmelslehren, "gläubiges Schweigen". Die Himmelslehren darf Lang mit Vorgrimler zwar kulturgeschichtlich durchforsten, er vermisst dabei allerdings die umfassende interpretatorische Unterstützung des Autors. Um so mehr, als das wenige, was der Autor anbietet, Lang bedenkenswert erscheint.

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