Historiker Rainer Hochhold stellt uns in diesem Buch eine Region im Bundesland Salzburg vor, die als „eigenständig, eigentümlich und eigenwillig“ gilt.
Im Lauf der 13 Kapitel wird den Lesern klar, warum diese drei Eigenschaften als Untertitel gewählt wurden. Die Kapitel sind chronologisch nach
der Besiedlungsgeschichte dargestellt:
Erste menschliche Spuren im Norden und im Süden
Von der…mehrHistoriker Rainer Hochhold stellt uns in diesem Buch eine Region im Bundesland Salzburg vor, die als „eigenständig, eigentümlich und eigenwillig“ gilt.
Im Lauf der 13 Kapitel wird den Lesern klar, warum diese drei Eigenschaften als Untertitel gewählt wurden. Die Kapitel sind chronologisch nach der Besiedlungsgeschichte dargestellt:
Erste menschliche Spuren im Norden und im Süden
Von der Verarbeitung von Kupfererzen zu einer „frühen Globalisierung“
Über den Reiz einer Legierung und die Spezialisierung der Arbeit
Metamorphosen, Schmiedetechniken und erstmals namentlich bekannte Siedler
Ein Hauch von Pompeji
Von Frieden und Krieg, angeblicher Menschenleere und alten Flurnamen
Die Bajuwaren, das Alpenromanische und die Tradition der Ortsnamen
Das Königslehen der Grafen von Lechsgmünd und wie der Pinzgau wirklich zu Salzburg kam
Von den Pflegern der Burgen, den frühen Marktrechten und der Pest
Im Zeichen der Bauernaufstände, Justizverbrechen und Protestantenvertreibungen
Die Koalitionskriege, der Mythos Anton Wallner und die Verstrickungen mit Tirol
Das Zeitalter der Reformen, der Eisenbahn und des aufkommenden Tourismus
Der Weg in die Diktatur, der alltägliche Terror und das Trugbild der Alpenfestung
Besonders gut gefällt mir der Exkurs auf die starken Frauen im Pinzgau. Wie in vielen anderen Orten oder Städten Österreichs sind auch im Pinzgau die Frauen unterrepräsentiert. Ein Beispiel: Von den rund 200 Straßennamen in Zell am See
sind nur 50 nach Personen benannt, und darunter sind lediglich 3 Frauen. Da könnte doch die eine oder andere Straße in einem Neubaugebiet nach einer Frau benannt werden, oder? Anbieten würden sich hier resolute Bäuerinnen, die Wetterwartin Helene Grasl, die zwar die „Goldene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich“ erhalten hat, aber in der Heimat fast vergessen ist oder Auguste Lammer, die erste Frau in Österreicher, die eine Bank gegründet hat. Das Bankgeschäft ist zwar gescheitert, aber Mut kann man nicht kaufen.
Das Buch ist sorgfältig recherchiert und mit zahlreichen Abbildungen versehen, die die aufschlussreichen Texte anschaulich unterstreichen.
Fazit:
Gerne gebe ich dieser Spurensuche im Pinzgau. die sich von der Altsteinzeit bis hin zur Gegenwart erstreckt, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.