Der Wald ist für die meisten von uns Inbegriff der Natur. Rauschende Wälder und bunte Blätter, idyllische Lichtungen und undurchdringliches Geheimnis, grüne Lunge und spirituelle Oase - wie in einem Brennglas versammelt der Wald unsere Hoffnungen und Ängste, symbolisiert Sehnsüchte und Ideologien. Scheinbar unwandelbar ist er die wilde Gegenwelt zur Zivilisation, markiert er die äußere Begrenzung der Kultur.
Die Geschichte des Waldes setzt den vielen Mythen, Ansichten und Vermutungen über das einmalige Naturphänomen "Wald" eine anschauliche Darstellung seiner ständigen Entwicklung und Veränderungen entgegen. Hansjörg Küster hat damit nicht nur eine Geschichte des Waldes geschrieben, sondern gleichzeitig auch eine Geschichte unseres Umgangs mit der Natur.
Die Geschichte des Waldes setzt den vielen Mythen, Ansichten und Vermutungen über das einmalige Naturphänomen "Wald" eine anschauliche Darstellung seiner ständigen Entwicklung und Veränderungen entgegen. Hansjörg Küster hat damit nicht nur eine Geschichte des Waldes geschrieben, sondern gleichzeitig auch eine Geschichte unseres Umgangs mit der Natur.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.12.1998Nur keine Sentimentalitäten
Wahre Waldeslust: Hansjörg Küster ist der richtige Mann für die verwitwete Naturforschung / Von Ulrich Raulff
Was ein deutscher Dichter ist, des Seele sucht den tiefen Wald. Und singt:
"Ich geh' im Urwald für mich hin / Wie schön, daß ich im Urwald bin / Und an den Zweigen, Blatt für Blatt / Hängt Urlaub. Schön, daß man ihn hat." Naturgemäß hängt an den Ästen im inneren Urwald nicht nur Urlaub (und mit ihm der Duft von Freiheit), sondern auch manch kulturelles Stereotyp, schwarzbraun wie die Haselnuß. An eines davon hat erst kürzlich wieder Friedmar Apel gerührt: "Der Franzose flieht in den Salon oder zettelt eine Revolution an, der Deutsche geht ins Grüne." Dabei waren es doch die Franzosen, die damit anfingen, die Freiheit auf grünem Holze zu imaginieren: Sechzigtausend Eichen sollen allein im Jahr 1792 als Freiheitsbäume in Stadt und Land gepflanzt worden sein. In Deutschland wurde die Eiche erst zum Symbol nationaler Selbstbehauptung, als der Sturm der napoleonischen Herrschaft über den Garten Europa hingegangen war. Da besannen sich die Nachfahren der Germanen auf den Waldmenschen Hermann, der, so Kleist 1808, "im Schatten einer Wodanseiche" sterben wollte. Nun hatten auch sie ihren Freiheitsbaum.
Friedrich Ludwig Jahn, der "Turnvater", forderte, man solle an der Grenze zu Frankreich einen dichten, undurchdringlichen Wald pflanzen, offenbar schwebte ihm, wie Hansjörg Küster in seiner "Geschichte des Waldes" bemerkt, "ein Vorläufer des Westwalls" vor. Die Geburtsstunde der nationalen Idee ist auch die eines ganzen Bildrepertoires: "Der Mythos vom Wald war entstanden, der Mythos vom deutschen Wald mit seinen deutschen Eichen, den freien Menschen, die darin lebten (wenn auch nur als Märchen- und Sagengestalten), und in den Freiheitskriegen war die Zahl der ,Helden des Waldes' noch vergrößert worden." So mündet, was als Paläobotanik im Übergang vom Devon zum Karbon begann, schließlich in die politische Mythengeschichte der beiden letzten Jahrhunderte ein. Mit stupender Kenntnis, konzentriert und gelassen, zeichnet der Ökohistoriker Küster den großen Spannungsbogen nach, der sich von dem einen zum anderen dieser Pole wölbt. Und vergißt darüber auch die Anekdote nicht.
Als in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts das große Holzen, das die Wälder Europas seit dem Mittelalter immer weiter dezimiert hatte, allmählich nachließ, als mit der Verbreitung der Dampfmaschine das Holz als wichtigste Energiequelle durch die Kohle ersetzt wurde, als also der ökonomische Druck auf die Wälder zurückging, da kamen auch viele Zweige der alten Waldgewerbe zum Erliegen. Die arbeitslos Werdenden mußten auswandern oder sich neue Erwerbsquellen erschließen. Es schlug die Stunde der Holzschnitzerei - und das in einem sehr buchstäblichen Sinn. Zwar gab es die Schwarzwälder Kuckucksuhr schon im achtzehnten und frühen neunzehnten Jahrhundert. Doch erst der neue Gehäuseentwurf von Friedrich Eisenlohr verhalf ihr zu dem globalen Siegeszug, den sie ab 1850 antrat. Eisenlohr, Professor für Architektur aus Karlsruhe, hatte die Bahnwärterhäuschen an der badischen Rheintalbahn entworfen und von ihnen die Kuckucksuhr abgeleitet - oder umgekehrt, jedenfalls hatte er das Corporate Design einer Region geschaffen.
Freilich bedarf Küster, an dessen "Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa" vor drei Jahren (F.A.Z. vom 10. Oktober 1995) man sich dankbar erinnert, nicht der Anekdote, um sein neues Buch interessant zu machen. Seiner ganzen Anlage nach ist es dazu angetan, zu einem Grundlagenwerk der Agrar- und Forstgeschichte zu werden und der ökologischen Diskussion mancherlei idealistische Flausen auszutreiben. Denn hinter der präzise wie das Uhrwerk in der Kuckucksuhr vorantreibenden Erzählung verbirgt sich ein gerüttelt Maß an analytischem Scharfsinn. Mit offenkundigem Vergnügen entlarvt Küster sämtliche Vorstellungen von Natur und natürlichen Gegebenheiten als Denkfaulheiten und Sentimentalitäten. Seine historische Ökologie kennt nur ein verläßliches Gesetz, das des Wandels - oder, wie es der Schlußsatz mit ungewohntem Pathos ausdrückt, "des ewigen, von Natur aus bestehenden Wandels". Wir haben verstanden, der Wald ist eine Art grüner Orlando: Und ewig rauscht der Wandel.
Manche noch heute in der forstgeschichtlichen Literatur verbreiteten Vorstellungen über die "ursprüngliche" oder "natürliche" Vegetation in Europa korrigiert Küster schon dadurch, daß er historisch (oder prähistorisch) früher ansetzt. An dem Punkt, an dem die meisten Geschichten der Forste - nach einigen Allgemeinheiten über die Wälder in vorgeschichtlicher Zeit - einsetzen, im frühen Mittelalter, hat Küster schon einen weiten Weg zurückgelegt. Die Geschichte der Wälder begann nämlich, wie der Autor selbstbewußt vermerkt, "keineswegs erst im Mittelalter. Damals kam es lediglich zu einer Umstellung zwischen Mensch und Wald." Und es kam, wie man allerdings hinzusetzen muß, vermehrt zur Produktion von materiellen Überresten, aber auch zu der von schriftlichen Quellen. Womit ja für viele Historiker (die heimliche Hegelianer sind) die Geschichte allererst beginnt.
Da aber ist der Leser an Küsters Hand schon durch die Jahrmillionen erdgeschichtlicher Frühzeit gewandert, hat Schachtelhalme kommen und gehen, Kontinente entstehen und vergehen, Eismassen wachsen und schmelzen gesehen. Er hat dem Vorrücken des Waldes zugesehen, die "klassischen Wanderbahnen für Pflanzen in Europa" betrachtet und gelernt, daß sich zwischen dem neunten und dem siebten Jahrtausend vor unserer Zeit die Waldtypen in Europa differenzierten. Dann, als die Wälder der Nacheiszeit ihre größte Ausdehnung erreicht hatten, trat ein neuer "Faktor" auf den Plan der Schöpfung: der rodende, gezielt in die Vegetation eingreifende Mensch. Danach war in der Natur nichts mehr wie zuvor. Als wiederum Jahrtausende später der römische Historiker Tacitus an einer folgenschweren Stelle seines Textes die "schaurigen Wälder" der Germanen beschrieb, hatte er vorwiegend Mischwälder aus Buche, Tanne und Fichte vor Augen. Sie als den "natürlichen" Zustand der Wälder Mitteleuropas anzusehen verbietet sich für einen Archäobotaniker wie Küster: Die Buche hat eine mehrtausendjährige Ausbreitungsgeschichte in Mitteleuropa, die mit der Geschichte menschlichen Siedelns aufs engste zusammenhängt.
Gegen Ende seines Buches, in der Gegenwart angelangt, erweist sich der Autor einmal mehr als scharfsinniger Analytiker und sanfter Polemiker. Nachdem er beschrieben hat, wie die Machthaber des Dritten Reiches im Wald die ideale Kulisse ihres Idealstaats gefunden und den staatlich erzwungenen Kompromiß von Ökologie und Ökonomie durchgesetzt hatten (dafür steht das schöne Bild der Reichsautobahn im Wald), wendet er sich den aktuellen Sorgen um die Erhaltung des Waldes und den Prognosen seines baldigen Endes zu. Wieder bietet Küster mehr als den abstrakten Hinweis auf das ewige Gesetz des Wandels: eine sehr differenzierte Auseinandersetzung mit den wirklichen und möglichen Ursachen des "Waldsterbens" und den Entwicklungschancen der historisch entstandenen Waldökosysteme. Die Prediger des "Zurück zu" finden den Weg in die Geschichte verlegt, die Erforscher landschaftlicher Identitäten hingegen manchen Pfad erschlossen.
Wer also in der nahenden Festzeit wieder Diskussionen um Nutzen und Nachteil des Weihnachtsbaums zu gewärtigen hat, der rüste sich beizeiten durch intensives Studium von Küsters letzten Kapiteln. In der ökologischen Debatte unter der Fichte wird er souverän bestehen. Spät wie in dieses Buch (Seite 190) ist der Weihnachtsbaum übrigens auch in die Geschichte getreten (im neunzehnten Jahrhundert). Wer so spät kommt, den bestraft die Säge.
Hansjörg Küster: "Geschichte des Waldes". Von der Urzeit bis zur Gegenwart. Verlag C. H. Beck, München 1998. 267 S., 53 Abb., geb., 58,- DM.
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Wahre Waldeslust: Hansjörg Küster ist der richtige Mann für die verwitwete Naturforschung / Von Ulrich Raulff
Was ein deutscher Dichter ist, des Seele sucht den tiefen Wald. Und singt:
"Ich geh' im Urwald für mich hin / Wie schön, daß ich im Urwald bin / Und an den Zweigen, Blatt für Blatt / Hängt Urlaub. Schön, daß man ihn hat." Naturgemäß hängt an den Ästen im inneren Urwald nicht nur Urlaub (und mit ihm der Duft von Freiheit), sondern auch manch kulturelles Stereotyp, schwarzbraun wie die Haselnuß. An eines davon hat erst kürzlich wieder Friedmar Apel gerührt: "Der Franzose flieht in den Salon oder zettelt eine Revolution an, der Deutsche geht ins Grüne." Dabei waren es doch die Franzosen, die damit anfingen, die Freiheit auf grünem Holze zu imaginieren: Sechzigtausend Eichen sollen allein im Jahr 1792 als Freiheitsbäume in Stadt und Land gepflanzt worden sein. In Deutschland wurde die Eiche erst zum Symbol nationaler Selbstbehauptung, als der Sturm der napoleonischen Herrschaft über den Garten Europa hingegangen war. Da besannen sich die Nachfahren der Germanen auf den Waldmenschen Hermann, der, so Kleist 1808, "im Schatten einer Wodanseiche" sterben wollte. Nun hatten auch sie ihren Freiheitsbaum.
Friedrich Ludwig Jahn, der "Turnvater", forderte, man solle an der Grenze zu Frankreich einen dichten, undurchdringlichen Wald pflanzen, offenbar schwebte ihm, wie Hansjörg Küster in seiner "Geschichte des Waldes" bemerkt, "ein Vorläufer des Westwalls" vor. Die Geburtsstunde der nationalen Idee ist auch die eines ganzen Bildrepertoires: "Der Mythos vom Wald war entstanden, der Mythos vom deutschen Wald mit seinen deutschen Eichen, den freien Menschen, die darin lebten (wenn auch nur als Märchen- und Sagengestalten), und in den Freiheitskriegen war die Zahl der ,Helden des Waldes' noch vergrößert worden." So mündet, was als Paläobotanik im Übergang vom Devon zum Karbon begann, schließlich in die politische Mythengeschichte der beiden letzten Jahrhunderte ein. Mit stupender Kenntnis, konzentriert und gelassen, zeichnet der Ökohistoriker Küster den großen Spannungsbogen nach, der sich von dem einen zum anderen dieser Pole wölbt. Und vergißt darüber auch die Anekdote nicht.
Als in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts das große Holzen, das die Wälder Europas seit dem Mittelalter immer weiter dezimiert hatte, allmählich nachließ, als mit der Verbreitung der Dampfmaschine das Holz als wichtigste Energiequelle durch die Kohle ersetzt wurde, als also der ökonomische Druck auf die Wälder zurückging, da kamen auch viele Zweige der alten Waldgewerbe zum Erliegen. Die arbeitslos Werdenden mußten auswandern oder sich neue Erwerbsquellen erschließen. Es schlug die Stunde der Holzschnitzerei - und das in einem sehr buchstäblichen Sinn. Zwar gab es die Schwarzwälder Kuckucksuhr schon im achtzehnten und frühen neunzehnten Jahrhundert. Doch erst der neue Gehäuseentwurf von Friedrich Eisenlohr verhalf ihr zu dem globalen Siegeszug, den sie ab 1850 antrat. Eisenlohr, Professor für Architektur aus Karlsruhe, hatte die Bahnwärterhäuschen an der badischen Rheintalbahn entworfen und von ihnen die Kuckucksuhr abgeleitet - oder umgekehrt, jedenfalls hatte er das Corporate Design einer Region geschaffen.
Freilich bedarf Küster, an dessen "Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa" vor drei Jahren (F.A.Z. vom 10. Oktober 1995) man sich dankbar erinnert, nicht der Anekdote, um sein neues Buch interessant zu machen. Seiner ganzen Anlage nach ist es dazu angetan, zu einem Grundlagenwerk der Agrar- und Forstgeschichte zu werden und der ökologischen Diskussion mancherlei idealistische Flausen auszutreiben. Denn hinter der präzise wie das Uhrwerk in der Kuckucksuhr vorantreibenden Erzählung verbirgt sich ein gerüttelt Maß an analytischem Scharfsinn. Mit offenkundigem Vergnügen entlarvt Küster sämtliche Vorstellungen von Natur und natürlichen Gegebenheiten als Denkfaulheiten und Sentimentalitäten. Seine historische Ökologie kennt nur ein verläßliches Gesetz, das des Wandels - oder, wie es der Schlußsatz mit ungewohntem Pathos ausdrückt, "des ewigen, von Natur aus bestehenden Wandels". Wir haben verstanden, der Wald ist eine Art grüner Orlando: Und ewig rauscht der Wandel.
Manche noch heute in der forstgeschichtlichen Literatur verbreiteten Vorstellungen über die "ursprüngliche" oder "natürliche" Vegetation in Europa korrigiert Küster schon dadurch, daß er historisch (oder prähistorisch) früher ansetzt. An dem Punkt, an dem die meisten Geschichten der Forste - nach einigen Allgemeinheiten über die Wälder in vorgeschichtlicher Zeit - einsetzen, im frühen Mittelalter, hat Küster schon einen weiten Weg zurückgelegt. Die Geschichte der Wälder begann nämlich, wie der Autor selbstbewußt vermerkt, "keineswegs erst im Mittelalter. Damals kam es lediglich zu einer Umstellung zwischen Mensch und Wald." Und es kam, wie man allerdings hinzusetzen muß, vermehrt zur Produktion von materiellen Überresten, aber auch zu der von schriftlichen Quellen. Womit ja für viele Historiker (die heimliche Hegelianer sind) die Geschichte allererst beginnt.
Da aber ist der Leser an Küsters Hand schon durch die Jahrmillionen erdgeschichtlicher Frühzeit gewandert, hat Schachtelhalme kommen und gehen, Kontinente entstehen und vergehen, Eismassen wachsen und schmelzen gesehen. Er hat dem Vorrücken des Waldes zugesehen, die "klassischen Wanderbahnen für Pflanzen in Europa" betrachtet und gelernt, daß sich zwischen dem neunten und dem siebten Jahrtausend vor unserer Zeit die Waldtypen in Europa differenzierten. Dann, als die Wälder der Nacheiszeit ihre größte Ausdehnung erreicht hatten, trat ein neuer "Faktor" auf den Plan der Schöpfung: der rodende, gezielt in die Vegetation eingreifende Mensch. Danach war in der Natur nichts mehr wie zuvor. Als wiederum Jahrtausende später der römische Historiker Tacitus an einer folgenschweren Stelle seines Textes die "schaurigen Wälder" der Germanen beschrieb, hatte er vorwiegend Mischwälder aus Buche, Tanne und Fichte vor Augen. Sie als den "natürlichen" Zustand der Wälder Mitteleuropas anzusehen verbietet sich für einen Archäobotaniker wie Küster: Die Buche hat eine mehrtausendjährige Ausbreitungsgeschichte in Mitteleuropa, die mit der Geschichte menschlichen Siedelns aufs engste zusammenhängt.
Gegen Ende seines Buches, in der Gegenwart angelangt, erweist sich der Autor einmal mehr als scharfsinniger Analytiker und sanfter Polemiker. Nachdem er beschrieben hat, wie die Machthaber des Dritten Reiches im Wald die ideale Kulisse ihres Idealstaats gefunden und den staatlich erzwungenen Kompromiß von Ökologie und Ökonomie durchgesetzt hatten (dafür steht das schöne Bild der Reichsautobahn im Wald), wendet er sich den aktuellen Sorgen um die Erhaltung des Waldes und den Prognosen seines baldigen Endes zu. Wieder bietet Küster mehr als den abstrakten Hinweis auf das ewige Gesetz des Wandels: eine sehr differenzierte Auseinandersetzung mit den wirklichen und möglichen Ursachen des "Waldsterbens" und den Entwicklungschancen der historisch entstandenen Waldökosysteme. Die Prediger des "Zurück zu" finden den Weg in die Geschichte verlegt, die Erforscher landschaftlicher Identitäten hingegen manchen Pfad erschlossen.
Wer also in der nahenden Festzeit wieder Diskussionen um Nutzen und Nachteil des Weihnachtsbaums zu gewärtigen hat, der rüste sich beizeiten durch intensives Studium von Küsters letzten Kapiteln. In der ökologischen Debatte unter der Fichte wird er souverän bestehen. Spät wie in dieses Buch (Seite 190) ist der Weihnachtsbaum übrigens auch in die Geschichte getreten (im neunzehnten Jahrhundert). Wer so spät kommt, den bestraft die Säge.
Hansjörg Küster: "Geschichte des Waldes". Von der Urzeit bis zur Gegenwart. Verlag C. H. Beck, München 1998. 267 S., 53 Abb., geb., 58,- DM.
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