Die Arbeit untersucht die politische Instrumentalisierung des Geschichtsunterrichts in der DDR am konkreten Fall der Darstellung des Zeitraums von 1933 bis 1945 in den Lehrplänen und Schulbüchern der zehnklassigen allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule. Die auf unveröffentlichten Quellen basierende Rekonstruktion des Entstehungsprozesses der zwischen 1959 und 1989 gültigen Geschichtslehrpläne zeigt die direkte und indirekte Einflußnahme der SED-Führung auf den jeweiligen Inhalt der Lehrpläne. Eine Analyse der betreffenden Kapitel der Lehrpläne und ihrer Entwürfe sowie der Schulbücher belegt die Unterschlagung wesentlicher historischer Fakten sowie Geschichtsfälschungen und macht die besondere Bedeutung, die der Behandlung des Zeitraums von 1933 bis 1945 im Geschichtsunterricht für die historische Legitimation des Staates DDR sowie der Herrschaft und Politik der SED zukam, deutlich.