Zwei führende polnische Zeithistoriker schildern die jüngste Geschichte ihres Landes vom deutschen Überfall 1939 bis zur Gegenwart.Andrzej Friszke und Antoni Dudek sind nicht nur namhafte polnische Historiker, sondern auch Zeitzeugen und scharfe Beobachter der aktuellen politischen Entwicklung ihres Landes. Mit dem Schwerpunkt auf Politik- und Sozialgeschichte geben sie einen Überblick über die Geschicke des Landes, beginnend mit der Zeit der deutschen Besatzung Polens, und die Etablierung des kommunistischen Systems. Die Rolle der Opposition und der katholischen Kirche in der Volksrepublik, die Entstehung der Gewerkschaft "Solidarnosc" (an der Friszke aktiv beteiligt war) sowie die politische Transformation seit 1989 werden breit behandelt. Besonderen Wert gewinnt das Buch durch die Berücksichtigung der zeithistorisch bislang kaum erfassten 2000er Jahre.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Laut Rezensent Thomas Urban erklärt das Buch der polnischen Historiker Andrzej Friszke und Antoni Dudek deutschen Lesern, wie die polnische Gesellschaft das wurde, was sie ist. Abgesehen von einigen für deutsche Leser überflüssigen Quellenangaben, einem Zuviel an politischen Nebenfiguren und einer teilweise etwas trockenen protokollarischen Darstellung eher nebensächlicher politischer Entscheidungen gefällt Urban das Buch mit seiner sachlichen Sprache. Besonders die Kapitel über den sowjetischen Terror in Ostpolen und die stalinistische Nachkriegszeit scheinen Urban lesenswert. Ein Porträt Walesas bringt Farbe hinein, meint er.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH