"Ist die Grenze zwischen Geschichtsschreibung und Literatur tatsächlich illusorisch und nicht bestimmbar? [...] Wie sollen sich diejenigen, die zu Geschichte forschen und über sie schreiben, angesichts des auch in den Naturwissenschaften beobachtbaren Aufbrechens der klassischen Wahrheitskonzeption verhalten?" In Auseinandersetzung mit der neueren Geschichtstheorie hat Jerzy Topolski, einer der bedeutendsten polnischen Historiker und Geschichtstheoretiker, nach Antworten auf diese und verwandte Fragen gesucht. Seine gesammelten Überlegungen dazu, im polnischen Original 1996 erschienen, werden mit der vorliegenden Übersetzung nun erstmals einem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht.Der Autor diskutiert bedeutende geschichtstheoretische Konzeptionen, analysiert mit Blick auf die historiografische Praxis die grundlegende Struktur erzählender Geschichtsdarstellungen und erörtert unter anderem den Umgang mit Zeit und Raum sowie die Rolle von Mythen, Theorien, Rhetorik, Ideologie und Sprache. Im Zentrum steht die im Rahmen neuerer, vor allem postmoderner Theoriebildung infrage gestellte Wissenschaftlichkeit von Geschichte: "Es geht darum, in der Geschichtsschreibung die Wahrheitskategorie (die zugleich eine moralische Kategorie ist) beizubehalten, und doch gleichzeitig die neueren Überlegungen in Philosophie und Naturwissenschaften zur Wahrheit ebenso zu berücksichtigen wie die sich verändernde Geschichtstheorie einschließlich der von der Postmoderne beeinflussten."
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