Wie schreibt man Geschichte? Welche Möglichkeiten gibt es, sich mit Geschichte zu beschäftigen, sie darzustellen und an andere zu vermitteln? Das gemeinsame Interesse, diese Fragen aus der Perspektive des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit zu beantworten, hat eine internationale Forschergruppe zusammengeführt. Dabei eint sie sowohl die Einsicht, dass Historiografie in dieser Epoche im pluralistischen Sinne zu begreifen ist, als auch der Wunsch, diese Vielfalt in einem praxisnahen Lehrbuch anhand von Quellentexten und Kommentaren nach dem neuesten Stand der Forschung zu vermitteln. Die spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichtsschreibung ist ein zentrales Experimentierfeld der Historiografie, in das die hier ausgewählten und präsentierten Beispiele Einblicke vermitteln. Die damit angebotene Neustrukturierung des historiografischen Feldes geht weit über das hinaus, was die Historiografiegeschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts herausgestellt hat, und erweitert den Horizont über die Konstrukte moderner Geschichtswissenschaft hinaus erheblich. Eine zusammenfassende Synthese dieses bislang vernachlässigten Forschungsfeldes steht jedoch bislang aus und stellt ein wichtiges Desiderat der Historiografiegeschichtsforschung dar. Das Quellenhandbuch richtet sich an ein interdisziplinäres, universitäres Publikum: das heißt zum einen an fortgeschrittene Studierende und Promovierende und andererseits an Lehrende für die Verwendung im Unterricht oder an Forscher/innen, die sich über die neueren Tendenzen auf dem Gebiet der Historiografiegeschichte informieren wollen. Der Einsatz des Handbuchs bietet sich vor allem für neue Masterstudiengänge mit historischem oder kulturwissenschaftlichem Schwerpunkt an (Geschichte des Spätmittelalters, der Renaissance, der Frühen Neuzeit, Kultur-, Literatur-, Kirchen-, Wissensgeschichte etc.), weil damit Grundlagenwissen der Historiografiegeschichte quellennah und auf dem neuesten Stand der Forschung vermittelt werden kann.
Studierende werden "hier vorbildliche Quelleninterpretationen [finden] und [...] auch der gestandene Fachwissenschaftler noch manche neue und für ihn interessante Quelle [...]." Hiram Kümper in: Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte, 104 (2010) "Durch ihren methodischen Ansatz strukturieren die Herausgeberinnen und die Mitarbeiter das Feld der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Schriftlichkeit über die Vergangenheit neu und gelangen so zu Einsichten, die über die traditionelle Behandlung des Themas weit hinausgehen." Ein "richtungsweisendes Werk" Dirk Fleischer in: Das Historisch-Politische Buch, 58 (2010) 1 "Den Herausgeberinnen und Autoren ist für ein gut durchdachtes und materialreiches Handbuch zu danken, das gleichermaßen zum Studieren und Schmökern einlädt." Silvia Serena Tschopp in: sehepunkte, 10 (2010) 6