Spanien ist in Europa wohl das Land, in dem bis heute am intensivsten und leidenschaftlichsten um die Deutungshoheit über die Vergangenheit gerungen wird, insbesondere über Bürgerkrieg und Franquismus im 20. Jahrhundert. Geschichtsinterpretationen und Erinnerungskulturen lassen sich häufig kaum trennen; sie haben nicht nur in der Geschichtswissenschaft, sondern auch in Politik, Kultur und Gesellschaft zu tiefgehenden Auseinandersetzungen und Spaltungen geführt; seit Jahrzehnten bestimmen sie große Teile des gesellschaftspolitischen Diskurses. Der Band fasst die politischen und gesellschaftlichen Deutungskämpfe seit dem Übergang des Landes in die Demokratie in den 1970er-Jahren bis in die unmittelbare Gegenwart zusammen, er stellt die Aufarbeitungsversuche in Politik und Zivilgesellschaft vor und geht auf die Regionalisierung sowie Formveränderungen der Erinnerungsarbeit ein.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Reiner Wandler empfiehlt Walther L. Berneckers Buch zum besseren Verständnis der politischen Verhältnisse in Spanien. Wieso die Aufarbeitung des Faschismus in Spanien noch schleppender als woanders verläuft, wieso Sanchez als Landesverräter gebrandmarkt wird und woher das Spanienbild der Ultranationalisten sich speist, erklärt der Autor dem deutschen Publikum laut Wandler kenntnisreich und einleuchtend. Ein perfekter Einstieg in das Verständnis spanischer Verhältnisse, findet der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH