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Krisen und Forderungen nach Reform haben die Geschichte der deutschen Rentenversicherung seit ihrer Entstehung vor über einem Jahrhundert stets mitgeprägt. Auch die aktuelle Diskussion bringt wieder Vorschläge ins Spiel, die schon eine alte Tradition haben: So wurde die Rentenversicherung ursprünglich durchaus als ein kapitalgedecktes System begründet und erst nach dem Zweiten Weltkrieg endgültig auf eine Umlagefinanzierung umgestellt, die heute wieder in Frage gestellt wird. Die Autoren des vorliegenden Sammelbandes stellen wichtige Wegmarken in Geschichte und Gegenwart der Altersversicherung…mehr

Produktbeschreibung
Krisen und Forderungen nach Reform haben die Geschichte der deutschen Rentenversicherung seit ihrer Entstehung vor über einem Jahrhundert stets mitgeprägt. Auch die aktuelle Diskussion bringt wieder Vorschläge ins Spiel, die schon eine alte Tradition haben: So wurde die Rentenversicherung ursprünglich durchaus als ein kapitalgedecktes System begründet und erst nach dem Zweiten Weltkrieg endgültig auf eine Umlagefinanzierung umgestellt, die heute wieder in Frage gestellt wird. Die Autoren des vorliegenden Sammelbandes stellen wichtige Wegmarken in Geschichte und Gegenwart der Altersversicherung vor, von den Debatten des späten 19. Jahrhunderts, die die Gründung einer »Invaliditäts- und Altersversicherung« vor allem für die Industriearbeiter begleitet haben, bis zu den gegenwärtigen Reformdiskussionen. Sie bieten dazu international und systemisch vergleichende Beiträge, Längsschnitte durch die Geschichte dieser zentralen Institution des modernen Sozialstaats, die sich auf bestimmteGrundsatzprobleme konzentrieren, und Schlaglichter auf die administrative Praxis. Die Autoren rekonstruieren schließlich nicht nur die tatsächliche Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der deutschen Rentenversicherung, sondern öffnen darüber hinaus den Blick auch auf alternative Wege, die zwar diskutiert, aber nicht eingeschlagen wurden.

Die Verfasser geben die Ergebnisse einer interdisziplinär angelegten wissenschaftlichen Tagung am Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung bei der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer wieder. Eine ausführliche Einleitung der Herausgeber und Einführungen in die jeweiligen Sektionen erleichtern die Orientierung innerhalb des Bandes.
Rezensionen
»Die Lektüre des interessanten und auf hohem wissenschaftlichen Niveau angesiedelten Buches lässt den Leser zu wichtigen und durchaus überraschenden Erkenntnissen gelangen. So erscheint beispielsweise die gegenwärtige Diskussion über den Aufbau einer kapitalgedeckten (privaten) Altersvorsorge in einem neuen Licht, wenn der Leser nähere Einzelheiten dazu erfährt, dass die RV ursprünglich durchaus als kapitalgedecktes System begründet wurde und erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf eine Umlagefinanzierung umgestellt worden ist, die heutzutage wieder in Frage gestellt wird. Einen weiteren interessanten Gesichtspunkt bildet beispielsweise die kontinuierliche Ausweitung des versicherten Personenkreises der RV, die zunächst vor allem auf die soziale Alterssicherung von Industriearbeitern ausgerichtet war. Das Werk gewährt somit interessante, wissenschaftlich fundierte Einblicke in die Geschichte der RV, die auch für die gegenwärtige sozialpolitische Diskussion nutzbar gemacht werden könnten.« Dr. Andreas Marschner, in: Die Angestelltenversicherung, 8/2001

»Mit dem hier besprochenen Band liegt ein ebenso wichtiges wie gelungenes Werk zur Geschichte, Gegenwart und man darf hinzusetzen zur Zukunft der Rentenversicherung in Deutschland vor. Denn was aus der geschichtlichen Perspektive von den Autoren entwickelt wurde, liefert Stoff und Reflexion auch für die Zukunft der Rentenversicherung. [...] Kein Sozialrechtslehrer, der die Rentenversicherung zu vermitteln sucht, darf sich auf die Technik der Rentenversicherung beschränken. Gerade die Darstellung einer Problematik wie Umlagefinanzierung und Kapitaldeckung in diesem Band hat gezeigt, wie wichtig es ist, hinter die Technik auf die gesellschaftlichen Wertvorstellungen zu blicken. In dieser Konzeption liegt meines Erachtens eines der wichtigen Verdienste des Werkes.« Maximilian Fuchs, in: Vierteljahresschrift für Sozialrecht, 3/2001…mehr