Die Dramen Grabbes sind weit weniger durch Kohärenz und Harmonie als durch Disparatheit und Widersprüchlichkeit gekennzeichnet. Sie sind Manifestationen von Erfahrungen in einer widersprüchlichen Epoche, die sich der Harmonisierung in der ästhetischen Inszenierung entziehen. Die Untersuchung geht den Brüchen und Widersprüchen in den geschichts- und dramenkonzeptionellen Überlegungen Grabbes nach, die in ihren sozial- und bewusstseinsgeschichtlichen Entstehungszusammenhängen untersucht werden. Sie versteht sich als Beitrag, durch neue Fragestellungen und methodische Verfahrensweisen die Dramen eines der wichtigsten und interessantesten Dramatiker des 19. Jahrhunderts als Gegenstand wissenschaftlicher Arbeit neu zu entdecken.