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Im Speisewagen der Bahn bereist Torsten Körner ein Jahr lang das Land, beobachtet und spricht mit Reisenden, die ihm und anderen ihre (Lebens-) Geschichten anvertrauen. Für wenige Stunden legen sie die Anonymität des Reisenden ab und geben Intimes aus ihrem Leben preis. Egal, ob Studentin, Handwerker, Rentnerin oder Professor: Sie alle erzählen nicht nur von ihrem Lebensglück, sondern teilen ihre Geheimnisse und Ängste mit völlig unbekannten Menschen. Von diesen besonderen Begegnungen erzählt Körners einzigartiges Gesellschaftsporträt, das das verborgene Gesicht der Bundesrepublik jenseits aller Klassen- und Altersgrenzen widerspiegelt.…mehr

Produktbeschreibung
Im Speisewagen der Bahn bereist Torsten Körner ein Jahr lang das Land, beobachtet und spricht mit Reisenden, die ihm und anderen ihre (Lebens-) Geschichten anvertrauen. Für wenige Stunden legen sie die Anonymität des Reisenden ab und geben Intimes aus ihrem Leben preis. Egal, ob Studentin, Handwerker, Rentnerin oder Professor: Sie alle erzählen nicht nur von ihrem Lebensglück, sondern teilen ihre Geheimnisse und Ängste mit völlig unbekannten Menschen. Von diesen besonderen Begegnungen erzählt Körners einzigartiges Gesellschaftsporträt, das das verborgene Gesicht der Bundesrepublik jenseits aller Klassen- und Altersgrenzen widerspiegelt.
Autorenporträt
Torsten Körner, geb. 1965 in Oldenburg, studierte nach dem Abitur Theaterwissenschaft und Germanistik. Nach dem Studium promovierte er mit einer Arbeit über Heinz Rühmanns Filme der fünfziger Jahre und arbeitet seither als freiberuflicher Autor und Journalist. Der dreifache Vater schreibt Medien- und Fernsehkritiken und ist seit vielen Jahren Juror des angesehenen Grimme Preises.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.07.2010

Der bewegte Mann
Torsten Körner lauscht Reisenden
im Speisewagen Geschichten ab
Die Bahn ist für Torsten Körner kein Verkehrsmittel. Sie ist eine „Existenzform“. Ein Jahr lang ist der Autor durch Deutschland gereist. Nicht, um Städte, Regionen oder Landschaften kennenzulernen. Sondern um sich in den Speisewagen zu setzen und Zug zu fahren.
Dort kommt Körner mit Menschen ins Gespräch, taucht ein in ihre Lebensgeschichten, reist für kurze Zeit einen gemeinsamen Weg mit ihnen. Da ist der ehemalige Zirkusartist, der seit einem Autounfall nicht mehr jonglieren und turnen kann. Oder die Reinigungsfrau, die eigentlich Volkswirtin ist, mehrere Sprachen spricht und gerne philosophiert. Oder der junge Mann auf der Suche nach einem kleinen See, in den er die Asche seines Vaters kippen will. Im Speisewagen liest Körner Bruchstücke von Dialogen und Biografien auf, wie Kurzgeschichten reihen sie sich aneinander. Während die Bahnhöfe, Menschen, Lebensgeschichten und Speisewagen ständig wechseln, bleibt die Atmosphäre stets die gleiche.
Seine natürlichen Feinde, E-Mails schreibende Geschäftsleute, nennt Körner „aktenfressende Autisten“. Sie bedrohen den Speisewagen in seiner Existenz als den Ort, an dem man Erlebnisse teilen kann, und sei es nur den gemeinsamen Ärger über eine Verspätung. Wenige Reisende lassen sich auf ein Gespräch ein. Dann aber beichten sie Geheimnisse. Das ist der Kern von Körners Konversationen: „Die Menschen und ihre bewegenden Geschichten an diesem bewegten Ort zu treffen“. Sein Buch folgt keinem Handlungsstrang, die einzelnen Episoden stehen kaum in Bezug zueinander. In dieser Flüchtigkeit, in der man für einen kurzen Augenblick das Fremde kennenlernt, und in der Ziellosigkeit der Fahrten, die von spontanen Ereignissen bestimmt werden, liegt gerade der Reiz dieses ungewöhnlichen Reisebuchs. HANNI KINADETER
TORSTEN KÖRNER: Geschichten aus dem Speisewagen. Scherz Verlag, Frankfurt 2010. 384 Seiten, 18,95 Euro.
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