Wer hat die fiese Nachricht an die Pinnwand im Büro geheftet? Was sagt man beim wöchentlichen Restaurantbesuch mit dem Scheidungskind? Wie viele Körperflüssigkeiten muss man im Beziehungsalltag aushalten? Garielle (früher Gary) Lutz schreibt über die brutale Gewalt der Einsamkeit, die Obsessionen der Langeweile zwischen Laken, Fastfood und Kopiergerät.Lutz schreibt in einer Sprache, wie wir sie noch nie gehört haben. Beklemmende Satzverrenkungen, raumbrechende Wortneuschöpfungen, Beziehungsgeflechte zwischen Bindestrichen - diese neue Sprache ist Zufluchtsort, Ursprungsort für eine atemberaubende neue Sicht auf die bequeme Unwirtlichkeit unseres Alltags, in dem es vermeintlich nichts zu sehen gibt. Ein echter Augenöffner, der die Sprache in ihren Grundfesten erschüttert.»Die Stories dieses unvergleichlichen Autors sind durchgängig erfindungsreich, düster komisch, überhaupt einfach finster und wirklich neuartig.«Amy Hempel»Gary Lutz ist ein Meister des amerikanischen Englisch. Sein Werk hat eine literarische Bewegung inspiriert, deren Präzision und Eigenartigkeit schon religiöse Züge hat. Ich könnte seine Geschichten tage- und nächtelang lesen.«Ottessa Moshfegh
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Samuel Hamen freut sich, dass die Erzählungen der in Deutschland weitgehend unbekannten Autorin Garielle Lutz nach mehr als 25 Jahren endlich in deutscher Übersetzung von Christophe Fricker verfügbar sind. In dem Band finden sich 46 Geschichten, die von zerbrechenden Ehen, Teenagerjahren und zerfallenden Arbeits- und Familienleben handeln. Wie ein Roman in Bruchstücken erscheinen Hamen die Texte, in denen ihm der immergleiche Typus Mensch, ähnliche Umgebungen und viele Nicht-Ereignisse begegnen. Das ist dem Rezensenten zufolge nicht nur typisch postmodern, sondern vertrackt und elegant, wenn auch nicht sehr variantenreich, doch erkennt er die Tristesse unserer Zeit in der Form und dem Stil des monotonen Erzählten. Diese Sammlung bietet jedenfalls eine verspätete aber willkommene Gelegenheit, sich mit dieser sprachkünstlerischen Autorin auseinanderzusetzen, schließt Hamen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH