Das Buch stellt sich der Frage, wie in den Philosophien Hegels, Nietzsches und Heideggers mit der irreduziblen Pluralität des Philosophierens umgegangen wird. Wie bewältigen Hegel, Nietzsche und Heidegger die Tatsache, daß ihr Denken einer Vielzahl konkurrierender Wahrheitssysteme ausgesetzt ist? - Anhand einer Rekonstruktion unterschiedlicher Verwendungsweisen des "Nichts"-Begriffs wird die Genese philosophischer Pluralität an einem exemplarischen Fall demonstriert. Für die Philosophie Hegels wird dabei insbesondere die Differenz zwischen einem reinem Nichts und der absoluten Negativität herausgestellt und mit der dialektischen Relation von Endlichkeit und Unendlichkeit in Beziehung gesetzt. In Nietzsches Philosophie wird das ,Nichts' demgegenüber primär als Objekt eines dekadenten Willens virulent, der sich in verschiedenen Formen des Nihilismus manifestiert. Heideggers seinsgeschichtliches Denken wiederum faßt ,das Nichts' als das sich entziehende Geschehen der Ereignung des Seins auf, das in aller bisherigen Philosophie ungedacht geblieben sei.In einer dekonstruierenden Analyse wird der interne Zusammenhang zwischen diesen divergierenden Begriffen des ,Nichts' und der Behandlung philosophischer Pluralität bei Hegel, Nietzsche und Heidegger aufgewiesen. Es wird gezeigt, dass die Produktion diskursiver Differenzen, auf denen die genuine Kreativität philosophischen Denkens beruht, stets auch eine untilgbare diskursive Schuld zur Konsequenz hat, die wiederum die Notwendigkeit philosophischer Vielfalt allererst plausibel macht.Bei diesem Band handelt es sich um die kartonierte, inhaltlich unveränderte Studienausgabe des 2006 erstmals in gebundener Fassung erschienenen Buchs.