Wie sehen die Hände vom lieben Gott aus? Mit dieser Frage beginnt die erste der "Geschichten vom lieben Gott". In seinen liebenswerten, mal heiteren, mal nachdenklich stimmenden Kunstmärchen erzählt Rilke vom russischen Volk der Zarenzeit, von den armen Juden Venedigs und davon, dass man Gott überall entdecken kann - selbst im kleinsten Fingerhut. Ein wahrhaft göttliches Lesevergnügen! Wie sehen sie aus, die Hände vom lieben Gott? Sind sie groß und feingliedrig oder eher klein und gedrungen, dafür aber kräftig? Mit dieser Frage beginnt die erste Geschichte Rainer Maria Rilkes über unseren…mehr
Wie sehen die Hände vom lieben Gott aus? Mit dieser Frage beginnt die erste der "Geschichten vom lieben Gott". In seinen liebenswerten, mal heiteren, mal nachdenklich stimmenden Kunstmärchen erzählt Rilke vom russischen Volk der Zarenzeit, von den armen Juden Venedigs und davon, dass man Gott überall entdecken kann - selbst im kleinsten Fingerhut. Ein wahrhaft göttliches Lesevergnügen!Wie sehen sie aus, die Hände vom lieben Gott? Sind sie groß und feingliedrig oder eher klein und gedrungen, dafür aber kräftig? Mit dieser Frage beginnt die erste Geschichte Rainer Maria Rilkes über unseren gütigen Weltschöpfer. Geschichten voller Ironie und Skurrilität, die immer wieder neue erstaunliche Wesenszüge an ihm entdecken lassen und die beweisen: Gott ist überall - auch in dem kleinsten Fingerhut verborgen. Mit den märchenhaft-volkstümlichen Bildern aus dem frühen Werk W. Kandinskys, einem - wie es scheint - russischen Wesensgefährten Rilkes, verdichten sich diese mal heiter, mal nachdenklich stimmenden, doch immer liebenswerten Geschichten zu einem wahrhaft göttlichen Leseerlebnis.
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Autorenporträt
Rainer M. Rilke (1875-1926), der Prager Beamtensohn, wurde nach einer erzwungenen Militärerziehung 1896 Student, zuerst in Prag, dann in München und Berlin, weniger studierend als dichtend. Die kurze Ehe mit der Bildhauerin Clara Westhoff in Worpswede löste er 1902 auf. Er bereiste darauf Italien, Skandinavien und Frankreich. In Paris schloß er Bekanntschaft mit Rodin und wurde dessen Privatsekretär. Bereits nach acht Monaten kam es zum Bruch. Es folgten unstete Jahre des Reisens mit Stationen in verschiedenen Städten Europas. Nach seinem Entschluß zur Berufslosigkeit und zu einem reinen Dichterdasein war Rilke zu jedem Verzicht bereit, wenn es dem Werk galt. Er opferte sein Leben seiner Kunst und gewann Unsterblichkeit, indem er unerreichte Sprach- und Kunstwerke schuf. Im Ersten Weltkrieg war er zur österreichischen Armee eingezogen, wurde aber aufgrund seiner kränklichen Konstitution in das Wiener Kriegsarchiv versetzt. Rilke starb nach langer Krankheit in Val Mont bei Montreux
Professor Dr. Franz Loquai lehrt Literaturwissenschaft an den Universitäten Heidelberg und Bamberg.
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