Die Geschichte der beiden Universitäten in Frankfurt an der Oder – die 1506-1811 existierende Brandenburgische Landesuniversität und die 1991 gegründete Viadrina – spiegelt die großen historischen Umbrüche seit der Zeit um 1500 und wirft auch ein Licht auf Entwicklungen in der Stadt. Dieser Band beleuchtet die prominente Rolle der alten Universität in der Reformation, familiäre Verflechtungen zwischen Rats- und Professorenfamilien, Profile der Studenten und das Wirken einiger der prominenteren Professoren. Wissensgeschichtlich spannt er einen Bogen von der Spätscholastik bis zur Spätaufklärung, und er nimmt auch die frühmoderne Universität als Wirtschaftsunternehmen mit ihren Dörfern, Weinbergen und dienstpflichtigen Bauern sowie die verwickelte Geschichte ihres heutigen Hauptgebäudes in den Blick. Er schließt mit dem um 1990 einsetzenden politischen Umbruch, in dem die damals heftigen rassistischen Übergriffe gegen Studierende und Beschäftigte der Viadrina zu verorten sind – und die Gegenwehr durch den damaligen Rektor, den Oberbürgermeister und viele Menschen aus Frankfurts Stadtgesellschaft.