Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Chinesisch / China, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Seminar für Sinologie), Veranstaltung: Zwei Illustrierte Zeitschriften aus der frühen chinesischen Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Magazine der chinesischen Republikzeit hatten unter anderem zum Ziel,den weltgewandten Charakter chinesischer Städte zu reflektieren. Auf zahllosen Abbildungen sieht man die Menschen einer "neuen Oberschicht" in westlichen Anzügen oder in westlich anmutenden Uniformen.Die Inkorporation solcher kulturellen Elemente schien Maßstab für Modernität und Fortschritt. Unterstrichen wird diese Ausrichtung in einer Vielzahl periodischer Veröffentlichungen.Der Aspekt des Kosmopolitischen ist jedoch nur die Basis eines weitaus komplexeren Diskurses, der durch zahlreiche Beiträge in den Magazinen transportiert werden sollte.Blickt man tiefer, so lassen sich bei der Zeitschrift Liangyou beispielsweise - als eine der auflagenstärksten Druckerzeugnisse in jener Zeit - durchaus vielschichtigere Botschaften herauslesen. Zahlreiche Beiträge dienen dazu, ein ethnisches und kulturelles Koordinatensystem zu entwerfen, in dem man den Leser einzutragen versuchte, bzw. in das er sich selbst verorten sollte. Dies geschah nicht aus einer Überzeugung heraus, dass die eigene Kultur eine Überlegenheit gegenüber anderen Völkern und Nationen ausstrahlte, sondern aus der tiefen Unsicherheit schwerwiegender gesellschaftlicher Brüche, die kennzeichnend für die Republikzeit zwischen 1911 und 1949 in China waren.
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