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Hatten die Inder ein Geschichtsbewußtsein? Diese Frage, die viele Forscher negativ beantwortet haben, zeigt den allgemeinen Widerwillen europäischer (aber auch indischer) Wissenschaftler, das islamische Indien als einen inhärenten Teil der südasiatischen Geschichte anzusehen. Dabei mutet es durchaus absurd an, die Muslime aus der kollektiven Vergangenheit Indiens auszublenden, waren sie doch für beinahe sechs Jahrhunderte die Machthaber über weite Gebiete des Subkontinentes. In diesem Band unternimmt Stephan Conermann den Versuch, anhand von ausgewählten Auszügen aus persischen…mehr

Produktbeschreibung
Hatten die Inder ein Geschichtsbewußtsein? Diese Frage, die viele Forscher negativ beantwortet haben, zeigt den allgemeinen Widerwillen europäischer (aber auch indischer) Wissenschaftler, das islamische Indien als einen inhärenten Teil der südasiatischen Geschichte anzusehen. Dabei mutet es durchaus absurd an, die Muslime aus der kollektiven Vergangenheit Indiens auszublenden, waren sie doch für beinahe sechs Jahrhunderte die Machthaber über weite Gebiete des Subkontinentes. In diesem Band unternimmt Stephan Conermann den Versuch, anhand von ausgewählten Auszügen aus persischen historiographischen Schriften aufzuzeigen, daß die muslimische Gemeinde Südasiens selbstverständlich auch in vormodernen Zeiten über ein ausgeprägtes Historisches Denken verfügte. Darunter werden diejenigen 'mentalen (emotionalen und kognitiven, unbewußten und bewußten) Operationen' verstanden, 'durch die die Erfahrung von Zeit im Medium der Erinnerung zu Orientierungen der Lebenspraxis verarbeitet wird' (Jörn Rüsen). Stephan Conermann untersucht die von ihm übersetzten Texte daher nicht in erster Linie auf ihre Faktizität, ihre philologischen Feinheiten oder ihre ereignisgeschichtlichen Aussagen hin, sondern er stellt die Frage, in wie weit sich in ihnen ein so verstandenes Historisches Denken widerspiegelt. Die herangezogenen Quellen bedürfen einer ausführlichen Kommentierung und Kontextualiserung. Dies leistet im ersten Teil der Arbeit eine Einführung in die Probleme der Erforschung des muslimischen Geschichtsbewußtseins. Mit ihrer Hilfe ist es dem Leser möglich, einen fundierten Einblick in die faszinierende Welt der kollektiven historischen Erinnerung der Muslime im allgemeinen und der Anhänger des Islams während der Zeit des Delhisultanates (1206-1526) und des Moghulreiches (1526-1858) im besonderen zu bekommen. Siehe http://www.humanities-online.de