»Der Herr Karl«, der 1961 von Helmut Qualtinger gespielte opportunistische Mitläufer, stellt bis heute sicherlich die bekannteste televisuelle Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Österreich dar. Dominierte im übrigen Fernsehen ein Schweigen über die Nazi-Vergangenheit? Oder gab es Versuche, vorherrschende Narrative aufzubrechen?Renée Winters Studie beschäftigt sich erstmals mit Geschichtspolitiken im frühen österreichischen Fernsehen und liefert damit nicht nur einen medientheoretischen Blick auf die Ursprünge des öffentlich-rechtlichen Geschichtsfernsehens, sondern eröffnet auch neue Einblicke in österreichische Vergangenheitspolitiken.
»[Der Band] gibt einen fundierten Blick in österreichische televisuelle Ausverhandlungsprozesse von Vergangenheit. Renée Winter analysiert Grenzen des Zeigbaren, aber auch sehr wohl existente Möglichkeiten des Brechens mit diesen geschichtspolitischen Schranken.« Ina Markova, Gedenkdienst, 3 (2015) »[Winter widmet] sich mit ihrer Arbeit [...] einem Forschungsdesiderat. Dabei vermag sie, die Bedeutung eines interdisziplinären Zugangs zu medienhistorischen Themen zu demonstrieren und Impulse für weitere Forschungen zu geben.« Katrin Hammerstein, Rundfunk und Geschichte, 3-4 (2014) »Ein vielfältiges Grundlagenwerk für weitere Forschungen.« Heinz P. Wassermann, H-Soz-u-Kult, 07.07.2014 O-Ton: »KZ-Bilder liefen im Hauptabend« - Renée Winter im Gespräch mit Lisa Mayr bei derStandard.at am 01.04.2014. »Der Autorin gelingt es [...], den Erkenntnisgewinn aus geschlechterkritischer Perspektive nachvollziehbar und überzeugend darzustellen.« Wissenschaftskompass WIEN, 2 (2014) Besprochen in: Stimme, 91 (2014), Petra Permesser