Karl Heinz Roth beschreibt den neuerlichen Siegeszug der Totalitarismustheorie in der deutschen Geschichts- und Sozialwissenschaft seit der Vereinigung beider deutscher Staaten. Er zeigt, welche Rolle das mit ihr aufs engste verknüpfte Geschichtsbild in der politischen Debatte der letzten Jahre spielt, und analysiert die Konsequenzen: die nachträgliche und vollständige Delegitimierung der DDR und die Relativierung der nationalsozialistischen Verbrechen. Spätestens mit der Wende von 1989 hat die neue Rechte auch in der Geschichtswissenschaft Fuß gefaßt. Ihr Spektrum reicht von der Gruppe um Rainer Zitelmann bis zu ehemaligen Linken im Umfeld der rot-grünen Bundesregierung. Die Geschichtsrevisionisten reaktivieren mit der Totalitarismustheorie die alten Themen des Kalten Krieges. Karl Heinz Roth beschreibt den Siegeszug der Totalitarismustheorie in der deutschen Geschichts- und Sozialwissenschaft seit der Wiedervereinigung und analysiert die Konsequenzen der revisionistischen Offensive: die vollständige Delegitimierung der DDR und die Relativierung der nationalsozialistischen Verbrechen.