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Leseprobe:
III Der Treffer auf dem Arbeitsmarkt
Die Arbeitswelt wird immer komplexer, denn die Aufgabenprofile werden undifferenzierter. Deshalb ist in der Regel ein Trend weg von den Spezialisten und hin zu den Generalisten zu beobachten. Für viele Geisteswissenschaftler ergeben sich aus dieser Situation neue Chancen. Denn dort, wo Fachleuten das Allgemeinwissen fehlt, haben sie den Überblick. Und dort, wo Menschen gefragt sind, die sich rasch neues Wissen aneignen können, können sie ihre Fähigkeiten ebenso ausspielen wie in Bereichen, in denen Teamarbeit und soziale Kompetenz gefragt…mehr

Produktbeschreibung
Leseprobe:
III Der Treffer auf dem Arbeitsmarkt

Die Arbeitswelt wird immer komplexer, denn die Aufgabenprofile werden undifferenzierter. Deshalb ist in der Regel ein Trend weg von den Spezialisten und hin zu den Generalisten zu beobachten. Für viele Geisteswissenschaftler ergeben sich aus dieser Situation neue Chancen. Denn dort, wo Fachleuten das Allgemeinwissen fehlt, haben sie den Überblick. Und dort, wo Menschen gefragt sind, die sich rasch neues Wissen aneignen können, können sie ihre Fähigkeiten ebenso ausspielen wie in Bereichen, in denen Teamarbeit und soziale Kompetenz gefragt sind. Insofern fällt es schwer, Geschichtswissenschaftler, Archäologen, Kunstgeschichtler und Volkskundler und die beruflichen Perspektiven voneinander abzugrenzen. Die folgende Aufreihung beruflicher Einstiegsmöglichkeiten gilt also nicht zwangsläufig ausschließlich für die jeweils angesprochene Berufsgruppe.

1. Chancen und Berufe für Historiker

Geschätzt 25.000 Historiker arbeiten derzeit in Deutschland. Zwar hat die Zahl der erwerbstätigen Geschichtswissenschaftler im Vergleich zur Situation vor zehn Jahren zugenommen. Dieser auf den ersten Blick günstige Umstand liegt allerdings vor allem in dem breiteren Spektrum derjenigen Berufsangebote für Einsteiger begründet, bei denen die Art der Hochschulqualifikation nicht oder nur wenig entscheidend ist. Es werden Hochschulabsolventen gesucht, die sich in neue Tätigkeitsfelder einarbeiten wollen und können.

In den "klassischen" Bereichen jedoch wie etwa dem Hochschulsektor ist die Beschäftigungslage nach wie vor gespannt. Zwar wird in den nächsten Jahren eine "Emeritierungswelle" erwartet aber das allein dürfte kaum Gewähr dafür bieten, dass Neu-Historiker sich an den Hochschulen etablieren können. Aufgrund eines gestiegenen Interesses der Gesellschaft an historischen Zusammenhängen, wird zwar der Bedarf an Historikern zumindest im zweiten klassischen Einstiegsbereich, nämlich der Kultur, steigen, jedoch dürfen auch hier die Chancen nicht überschätzt werden. Um eine der wenigen Stellen wie etwa im Bereich Ausstellungswesen oder in Museen zu besetzen, bedarf es große Geduld und in der Regel noch mehr Glück und gute Beziehungen.
Autorenporträt
Anja Berger hat bereits während Ihres Studiums die Öffentlichkeitsarbeit für verschiedene Universitätsverbände übernommen und als Beraterin für bildungspolitische Fragen und berufliche Neuorientierungen gearbeitet. Die studierte Sonderpädagogin arbeitet als Lehrerin in München. Sie schreibt für verschiedene Fachblätter und organisiert und moderiert Veranstaltungen zu beruflichen Chancen von Quereinsteigern.