Die Verschiedenartigkeit von Männern und Frauen ist uns zwar ständig präsent, es ist jedoch schwierig, ihr bewusst und gezielt sowohl in der Forschung als auch in der Praxis Rechnung zu tragen. So sprechen die Suizidzahlen seit Jahrzehnten von auffälligen Unterschieden bei Männern und Frauen. Häufigkeitsverteilung, Selbsttötungsarten, Suizidmotive variieren geschlechtsabhängig; bei Frauen kommt es offensichtlich mehr zu Suizidversuchen. Die Ursachen dieser Unterschiede wurden bisher kaum nach geschlechtstypischen Kriterien untersucht und gedeutet. Das liegt sicher auch daran, dass es keinen geschlechtsneutralen Standort gibt. Jede Aussage ist geschlechtsspezifisch gefärbt. In diesem Buch werden erstmalig Beiträge aus verschiedenen Bereichen der Forschung zusammengebracht: analytische, biologische, medizinisch-klinische, soziologische, psychologische sowie beratungsorientierte. In ihnen wird bewusst nicht nur das unterschiedliche suizidale Verhalten von Männern und Frauen aus d em jeweiligen fachlichen Blickwinkel untersucht, sondern die Verfasserinnen und Verfasser stellen auch ihren eigenen geschlechtsspezifischen Anteil ihrer Aussagen mit in Rechnung. Mit Beiträgen von Andreas Frey, Basel Regula Freytag, Hildesheim Danute Gailiene, Vilnius/Litauen Benigna Gerisch, Hamburg Thomas Giernalczyk, München Matthias Israel, Dresden Jürgen Kind, Göttingen Ruta Navardauskiene, Vilnius/Litauen Jochen Oehler, Dresden Christina Rachor, Frankfurt a. M. Michael Witte, Berlin Manfred Wolfersdorf, Bayreuth