Cindy Sherman zählt zu den erfolgreichsten amerikanischen KünstlerInnen der Gegenwart. Ihre Arbeit wird seit zwei Jahrzehnten in der Kritik und kunsttheoretischen Diskursen exemplarisch und sehr kontrovers diskutiert. Eine besondere Qualität von Hanne Lorecks Untersuchung liegt in der souveränen Beherrschung dieser Diskurse und ihrer kritischen Analyse. Im Mittelpunkt des Buches stehen ausgewählte Arbeiten - wobei die Autorin nicht von den berühmten frühen "Film Stills" ausgeht, sondern besonders die Objektinszenierungen der "Sex Pictures" und "Disgust Pictures" behandelt -, an denen bisher unerkannte Dimensionen des Werks erfaßt werden. Mit großer Sensibilität, Präzision und stilistischer Begabung wird Klarheit über die Kunst Cindy Shermans geschaffen, die bisher oft hinter Teilwahrheiten, Mißverständnissen und Fehldeutungen verborgen blieb.Psychoanalytische, strukturalistische oder feministische Betrachtungsweisen - z.B. von Freud und Lacan, Barthes, Derrida und Foucault, Butler, Krauss und Mulvey - bestimmen das sehr komplexe Exposé von Hanne Loreck, das sie zu einem dichten, eigenständig durchgeformten und durchgängig substanziellen Buch ausgearbeitet hat.
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