Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Geschlechterkonstruktion in der Rahmen- beziehungsweise den Binnengeschichten, in Jeremias Gotthelfs Werk "Die schwarze Spinne". Dies geschieht vor dem Hintergrund der literarischen Biedermeierzeit. Des Weiteren wird herausgearbeitet, mithilfe welcher Mittel der Autor ein negatives Frauenbild evoziert beziehungsweise, ob die Schuldzuweisung einzig und allein die Frauen in seinen Geschichten trifft. Ferner wird die Rolle des Patriarchats und seiner Symbolträger für die Geschlechterrollen untersucht, der biblischen und religiösen Charakter des Werkes herausgearbeitet und Gotthelfs Maxime und Wertevorstellungen erläutert.Der Pfarrerssohn, der ebenfalls ab 1832 in Lützelflüh, einer Gemeinde im Kanton Bern in der Schweiz als Pfarrer tätig war, wuchs in einer Zeit der kantonalen Revolutionen auf, einer Epoche die durch radikales, politisches Gedankengut und sozialreformerische Ideen geprägt wurde, mit denen sich Gotthelf in seinen christlich-erzieherisch motivierten Texten auseinandersetzt. Das Ringen um eine christliche Position im liberalen Staat, um einen christlichen Republikanismus, bilden den Tenor seiner, vor allem in den 40er Jahren entstandenen Werke.Die Novelle "Die schwarze Spinne" steht ebenfalls in der Tradition Gotthelfs typischer Bauernromane, in der der biedermeierliche Autor wiederum ein ländliches Idyll in der Schweiz zum Schauplatz seiner Erzählung macht. In einem pädagogischen Predigerstil formuliert Gotthelf in traditioneller Berner Mundart seine Wertevorstellungen und Ideale eines christlichen, patriarchalisch geprägten Staates und eines gottesfürchtigen, den modernen, politischen Reformen entsagenden Menschen.
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